April 27, 2023, MADRID, MADRID, SPAIN: Marcelo Melo of Brazil and Alexander Zverev of Germany celebrate after winning ag

Verstehen sich blendend. Alexander Zverev und Marcelo Melo sind beste Kumpels.Bild: Imago/Irina R. Hipolito

Marcelo Melo: Busenfreund von Zverev oder doch mehr?

Beim Masters in Cincinnati ging Alexander Zverev wieder einmal auch im Doppel an den Start. Wie so oft mit Marcelo Melo. Was viele gar nicht wissen: Deutschlands Nummer eins und der Brasilianer sind seit Jahren eng befreundet.

2017 bildeten Alexander Zverev und Marcelo Melo zum ersten Mal gemeinsam auf der ATP-Tour ein Doppelteam. Melo war zu diesem Zeitpunkt schon zweifacher Grand Slam-Sieger im Doppel und Zverev hatte sich ebenfalls schon in die Top 5 der Welt vorgearbeitet. In Shenzhen/China verloren die beiden im Viertelfinale kampflos gegen Andre Sa und Dudi Sela. Seitdem standen sie viele weitere Male auf dem Platz. Doch auch privat verstehen sie sich blendend.

Wer ist Marcelo Melo?

Marcelo Melo wurde am 23. September 1983 im brasilianischen Belo Horizonte geboren. Der Hartplatz-Liebhaber begann mit sieben Jahren Tennis zu spielen. Schon ab 1998 begann er auf der Tour ITF- und Challenger-Turniere zu spielen. Schnell kristallisierte sich sein Händchen für das Doppel heraus. Im Einzel trat er auf der ATP-Tour ab 2007 nur selten und unregelmäßig an. Ab 2013 kehrte er dem Individualwettbewerb komplett den Rücken. Mit Ausnahme vom Jahr 2021, als er in Doha sein erstes Quali-Match gegen Tim Pütz verlor. Ansonsten fokussierte er sich auf den Erfolg im Zweierteam.

Ein Haufen Titel für Melo

Und dieser Erfolg kam. Den ersten Titel sackte er 2007 in Estoril an der Seite von Andre Sa ein. Seitdem konnte er bis heute in jedem Jahr, bis auf 2021, ein Turnier gewinnen. 2013 folgte in Shanghai mit Ivan Dodig der erste Triumph bei einem Masters. Acht weitere Male war er in dieser Kategorie erfolgreich. Auch zwei Grand Slam-Titel kann sich der 40-Jährige auf die Fahne schreiben. Die French Open 2015 mit Ivan Dodig, sowie Wimbledon 2017 mit Lukasz Kubot. Aktuell steht er bei 38 Profititeln. Die Doppel-Weltrangliste hat Melo für insgesamt 56 Wochen angeführt. Zuletzt im April 2018.

2017 gewann Marcelo Melo gemeinsam mit dem Polen Lukasz Kubot den Titel in Wimbledon.Bild: Imago/Colorsport

Wenig Erfolg mit Zverev

Auch wenn Zverev und Melo bereits 2017 erstmals ein Team bildeten, folgte daraufhin zunächst Leerlauf. Erst 2022 sah man die beiden in Montpellier wieder zusammen auf dem Court. Der Erfolg des Teams Zverev/Melo ist überschaubar. Vor zwei Jahren schafften sie es ins Halbfinale von Indian Wells, sowie Viertelfinale von Monte Carlo. Ihr größter gemeinsamer Erfolg war 2024 das Endspiel von Monte Carlo. Im Matchtiebreak ging dieses jedoch gegen die Belgier Gille/Vliegen verloren.

Zwei Quatschköpfe

Die Freundschaft zwischen Melo und Zverev entwickelte sich schon im Jahr 2015. In Rotterdam traf der damals 18-Jährige den zwölf Jahre älteren Melo in der Umkleidekabine. Viele hätten Zverev vor dem Brasilianer gewarnt, doch der Hamburger ergriff die Initiative und fragte nach einem gemeinsamen Essen. Melo sei überglücklich gewesen, dass endlich jemand mit ihm befreundet sein wollte. Inzwischen geht die Freundschaft sogar so weit, dass der Brasilianer in Zverevs-Off Season auf den Malediven oft dabei ist.

 

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Melo sagt über das Verhältnis: „Jeder kennt unsere Freundschaft auf der Tour und versuchen auch bei Turnieren Spaß zu haben. Das ist sehr wichtig. Mit einem so starken Spieler wie Sascha zu trainieren ist sehr gut. Wir tauschen jede Menge Erfahrungen aus.“

Dopingsperre 2007

Ein eher unrühmliches Kapitel in der Karriere von Marcelo Melo war eine Dopingsperre im Jahr 2007. Ein Dopingtest im Vorlauf von Wimbledon war positiv auf Isometheptene angeschlagen. Ein Mittel, welches häufig in Migränemedikamenten enthalten ist. Melo erklärte, er habe genauso eine Medikation eingenommen. Die ITF sperrte ihn daraufhin für zwei Monate. Da der Stoff in mehreren freiverkäuflichen Medikamenten enthalten ist, besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit diesen versehentlich einzunehmen. Deshalb wurde auch von der Standard-Sperre über zwei Jahre abgesehen. Das Argument, „er hätte das Mittel nicht zur Leistungssteigerung eingenommen“ war schlüssig. Die Möglichkeit vor ein Schiedsgericht zu treten, lehnte er ab und nahm die Sprache ohne Verhandlung an.