Spanish player Rafael Nadal serves a bal

Rafas Comeback beim Rogers Cup

Auch wenn die Voraussetzungen beim diesjährigen Masters-Turnier in Kanada ganz anders sind als im Vorjahr: Im Fokus steht wie vor 12 Monaten Rafael Nadal.

Damals wartete die Tenniswelt nach seinem Wimbledon-Triumph darauf, wann der Spanier seinen Dauerrivalen Roger Federer von der Spitzenposition der Weltrangliste verdrängen würde. Nadal schien unbesiegbar, Federer schwächelte bereits die ganze Saison. Beim Rogers Cup 2008 in Toronto (die Veranstaltung in Kanada wechselt jährlich den Austragungsort zwischen Montreal und Toronto) scheiterte Federer bereits in Runde zwei an Gilles Simon, Nadal marschierte durch das Tableau und gewann den Titel. Der Wechsel an der Weltranglistenspitze war damit perfekt.


Ich fürchte, er wird nicht in Form sein

Wenn am 8. August in der zweitgrößten französischsprachigen Stadt der Welt, das älteste bestehende Turnier neben Wimbledon und den US Open beginnt, stehen die Vorzeichen anders: Roger Federer hat seine Formkrise lange überwunden und Platz 1 zurückerobert. In Paris sicherte er sich den letzten ihm noch fehlenden Grand Slam-Titel und stellte mit dem Triumph in Wimbledon seinem 15. Major-Titel eine neue Bestmarke auf. Nadal hingegen musste wegen seiner Sehnenentzündungen in beiden Knien seit seiner Achtelfinal-Niederlage bei den French Open pausieren. In Montreal wird der 23-Jährige auf die Tour zurückkehren wenn auch mit wenig Erwartungen: Ich fürchte, er wird nicht in bester Form sein, sagte Onkel und Coach Toni bei der Bekanntgabe des Comebacks. Statt um die Führung in der Weltrangliste zu kämpfen wie im Vorjahr, geht es für Nadal hauptsächlich darum, bis zu den US Open Matchpraxis zu sammeln und Weltranglistenplatz zwei zu verteidigen. Am 17. August werden dem Spanier die Punkte für seinen Olympiasieg im letzten Jahr abgezogen. Der Brite Andy Murray wird dadurch so viel Boden auf Nadal gut machen, dass ihm bei einem frühen Scheitern Nadals in Montreal das Erreichen des Halbfinals genügen würde, um mit dem Spanier die Plätze zu tauschen. Man muss realistisch bleiben. Auch wenn ich zu hundert Prozent wieder fit sein sollte, wird der Rest der Saison sehr schwierig, weil mir durch die lange Pause Matchpraxis fehlt, erklärt Nadal seine geringen Erwartungen. Vor allem die amerikanischen Hartplätze könnten den angeschlagenen Knien des Spaniers Probleme bereiten.

Aus deutscher Sicht wird die Veranstaltung von 2008 nur schwer zu toppen sein. Im letzten Jahr erreichte Nicolas Kiefer überraschend in Toronto das Endspiel, war dort allerdings gegen Nadal chancenlos. Da das Turnier aufgrund der olympischen Spiele 2008 früher als normal stattfand, wurden den Spielern die gewonnen Punkte aus dem Vorjahr bereits abgezogen bitter für Kiefer, der sich dadurch nur noch auf Position 114 in der Welt befindet. In Montreal steht der 32-Jährige trotzdem im Hauptfeld zugrunde gelegt wurde dafür der Weltranglistenstand vor rund drei Wochen.

Zu den Favoriten beim sechsten Masters 1000-Turnier des Jahres zählen neben Federer und Nadal die üblichen Verdächtigen. tennismagazin.de wagt eine Prognose:


Roger Federer: Nach seinen Siegen von Paris und Wimbledon und der Geburt seiner Zwillings-Töchter, wird der Schweizer bei den Hartplatz-Veranstaltungen freier aufspielen denn je. Durch das frühe Aus im letzten Jahr hat der Sieger des Rogers-Cups von 2004 und 2006 fast keine Weltranglistenpunkte zu verteidigen.

Siegchance: 60%

Rafael Nadal: Auch wenn der Spanier zehn Wochen pausieren musste zu den Favoriten zählt der Weltranglisten-Zweite dennoch. Zweimal siegte er bereits beim Rogers Cup: 2005 und im letzten Jahr.

Siegchance: 30%

Andy Murray: Der Schotte ist auf dem Weg, den zweien Platz der Weltrangliste zu erklimmen. Im letzten Jahr spielte er eine starke Hartplatz-Saison, erreichte beim Rogers Cup das Halbfinale, siegte in Cincinnati und stand bei den US Open im Endspiel. Die Ergebnisse will der 22-Jährige in diesem Jahr bestätigen.

Siegchance: 35%

Novak Djokovic: In der laufenden Saison konnte der Serbe bislang kein großes Turnier gewinnen. Bei den Grand Slam-Veranstaltungen scheiterte er spätestens im Viertelfinale. Letztes Jahr verlor er beim Rogers in der Runde der letzten Acht gegen Andy Murray.

Siegchance: 25%

Andy Roddick: Spätestens nach seinem starken Auftritt in Wimbledon zählt Roddick wieder zu den Topfavoriten auf große Titel. Besonders bei den Hartplatzveranstaltungen vor nordamerikanischem Publikum, sollte man den Amerikaner auf der Rechnung haben.

Siegchance: 40%

Juan Martin Del Potro: Der Argentinier ist der Aufsteiger der letzten 12 Monate. Vor einem Jahr gewann er seinen ersten Titel auf der ATP-Tour am Stuttgarter Weissenhof. Inzwischen steht der 20-Jährige auf Platz 5 der Weltrangliste. Beim Rogers Cup 2008 fehlte Del Potro. Dafür konnte er die Vorbereitungsturniere von Los Angeles und Washington gewinnen.

Siegchance: 30%

Nikolay Davydenko: Mit Hamburg und Umag konnte der Russe in den letzten Wochen zwei Turniere in Folge gewinnen. Damit steht er wieder unter den ersten zehn der Weltrangliste. Die Hartplatzsaison im letzten Jahr lief für den 28-Jährigen eher mäßig. Nur bei den US Open kam er über die zweite Runde hinaus (Achtelfinale).

Siegchance: 20%

Tommy Haas: Der Deutsche spielt 2009 so stark wie lange nicht mehr. Nach seinem Turniersieg in Halle und dem Erreichen des Halbfinals von Wimbledon zählt der 31-Jährige auch bei den Hartplatz-Veranstaltungen zum Favoritenkreis. In Toronto scheiterte Haas im letzten Jahr in Runde zwei.

Siegchance: 15 %

Auf tennismagazin.de können Sie täglich Zusammenfassungen und Hintergrundberichte in bewegten Bildern verfolgen.

Felix Grewe

cheapest air jordan 1 high colorways | vans shoe outlet store near me