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Sabine Lisicki spielt beim „B-Masters” auf Bali mit

Bis zum letzten Jahr war es einfach: Nach den Sony Ericsson Championships, dem WTA-Masters, war die Damensaison vorbei. Schluss und aus. 2009 ist alles anders. Denn nach dem Masters in Doha, das Serena Williams gewann, gibt es noch ein Turnier: das Commonwealth Bank Tournament of Champions auf Bali (Preisgeld: 600.000 Dollar), das am Mittwoch beginnt. Wenn man so will, ist es eine Art B-Masters, der Saisonausklang für die zweite Garde. Mit dabei ist auch Sabine Lisicki.

Über den sportlichen Wert dieser Veranstaltung wird heftig debattiert. Zum einen ist die Qualifikation für Bali ziemlich undurchsichtig. Es qualifizieren sich zunächst zehn Spielerinnen direkt. Dafür müssen sie ein Turnier der International Series gewonnen haben und dürfen gleichzeitig nicht so gut sein, dass sie beim echten Masters in Doha hätten mitspielen können. Die International Series umfasst 30 Turniere, die jeweils mit 220.000 Dollar Preisgeld dotiert sind. Brisbane, Barcelona, Birmingham oder Bastad gehören zu dieser niedrigsten Kategorie der WTA-Tour. Wer dort gewinnt, hat gute Chancen in Bali mitzuspielen. Das allein reicht aber nicht. Andrea Petkovic zum Beispiel, die beim International Series-Turnier in Bad Gastein gewann, ist nicht dabei, weil ihr Ranking (55) zu schlecht ist. Neben den zehn Qualifizierten gibt es zwei Wildcards: für Lisicki und Oldie Kimiko Date-Krumm.
Charleston war der falsche Titel für Bali

Kurios ist der Fall Sabine Lisicki: Sie gewann zwar mit Charleston ein Turnier in diesem Jahr und hat auch ein gutes Ranking (25). Aber Charleston gehört zur falschen Turnierkategorie. Es ist ein so genanntes Premier-Event – und die zählen nicht für Bali. Nachdem Lisicki letztens das Finale von Luxemburg, das zur International Series zählt, verlor, gab sie über Twitter bekannt: Jetzt habe ich mich nicht für Bali qualifiziert. Immerhin bekam sie noch eine Wildcard.

Denn Bali offeriert den Spielerinnen unverhältnismäßig viele Punkte für die Weltrangliste, womit man beim zweiten Kritikpunkt an diesem finalen Saisonausklang wäre. Die Siegerin von Bali bekommt 600 Punkte. Würde Lisicki gewinnen, wäre sie knapp unter den Top 15 der Welt. Zum Vergleich: Auf der International Series gibt es für eine Turniersiegerin nicht mehr als 280 Punkte. Und selbst bei Premier-Events wie in Charleston erhält die Siegerin nur 470 Punkte. Bali ist also eine ideale Möglichkeit, zum Jahresabschluss noch einmal kräftig Punkte zu kassieren und das ohne die Konkurrenz aus den Top 10 wohlgemerkt, die schon längst im Urlaub weilt.

Lieber Fed Cup-Finale statt Bali

Flavia Pennetta spielt dennoch nicht mit. Die Siegerin von Palermo wäre als Nummer elf der Welt die beste Spielerin in Bali, aber sie verzichtete auf die Teilnahme. Stattdessen wird sie für Italien beim Fed Cup-Finale gegen die USA antreten, das zeitgleich zum Final-Wochenende (7./8. November) von Bali stattfindet. Eine Terminkollision, die so gar nicht zur Lobeshymne von WTA-Chefin Stacey Allaster passt. Bali soll eine großartige Woche werden mit vielen aufstrebenden Stars der nächsten Generation und einigen etablierten Spielerinnen. Turnierdirektor Kevin Livesey spricht sogar von einem der besten Turniere auf der gesamten WTA-Tour.

Wer sich das Teilnehmerfeld genauer anschaut, wird definitiv ein anderes Fazit ziehen. Beim Commonwealth Bank Tournament of Champions gibt es vier Gruppen mit jeweils drei Spielerinnen. Die vier Gruppensiegerinnen kommen ins Halbfinale. Hier die Gruppen im einzelnen:

Gruppe A: Marion Bartoli (12), Shahar Peer (32), Magdalena Rybarikova (46)
Gruppe B: Sam Stosur (13), Maria Jose Martinez Sanchez (31), Agnes Szavay (42)
Gruppe C: Yanina Wickmayer (19), Anabel Medina Garrigues (26), Kimiko Date-Krumm (100)
Gruppe D: Sabine Lisicki (25), Melinda Czink (39), Aravane Rezai (44)
Als Ersatzfrau steht Vera Duschevina (48) bereit.
(Zur Turnier-Website)
200.000 Dollar für die Siegerin

Finanziell lohnt sich der Ausflug auf die indonesische Ferieninsel für die Spielerinnen in jedem Fall. Für das Antreten zu den Gruppenspielen gibt es 15.000, für einen Sieg im Gruppenspiel 32.500 Dollar. Wer das Turnier ungeschlagen gewinnt, streicht 200.000 Dollar ein. Viel Geld, wenn man sich vorstellt, was auf diesem Level sonst verdient wird. Für einen Turniersieg auf der International Series gibt es sonst 37.000 Dollar. Und auch für Titel bei einem  Premier Event erhalten die WTA-Profis weniger: nur knapp 190.000 Dollar.

Ein ganz spezieller Anreiz finanzieller Art greift in diesem Jahr indes noch nicht: Eine Spielerin, die drei Titel auf der International Series in einem Jahr holt und dann noch das B-Masters gewinnt, erhält einen Sonderbonus von einer Million Dollar. In diesem Jahr gewann aber keine Spielerin drei Titel auf der kleinen WTA-Tour.

Tim Böselerair jordan 1 royal nike outlet | michael kors outlet store woodbury commons