Schimpfender McEnroe, glücklicher Federer
Kohlschreiber marschiert; Görges bricht den Bann
Mit einer soliden Vorstellung besiegte Philipp Kohlschreiber seinen kolumbianischen Gegner Alejandro Falla mit 6:3, 6:2, und 7:6 (3). Damit steht der Augsburger nach 2005 und 2008 zum dritten Mal im Achtelfinale der Australian Open. Dort wartet mit dem Argentinier Juan Martin del Potro eine schwierige Aufgabe, Kohlschreiber gibt sich aber optimistisch: Ich muss mich nicht verstecken, keiner ist unschlagbar. Ich kriege bestimmt meine Chancen.
Ebenfalls im Achtelfinale steht Julia Görges. Und das zum ersten Mal bei einem Major-Turnier. Im letzten Jahr zog sie bei allen vier Grand Slam-Turnieren in Runde drei ein. Es ist eine Riesenerleichterung. Der Bann ist gebrochen, freute sich die 23-Jährige nach ihrem Sieg (3:6, 6:1, 6:3) über Romina-Sarina Oprandi. Nach anfänglichen Unsicherheiten und Problemen mit ihren Kontaktlinsen kam Görges immer besser ins Spiel und behielt in den Sätzen zwei und drei den Durchblick. Im Achtelfinale trifft Görges auf die Polin Agnieszka Radwanska, die Nummer acht der Welt.
Amerikaner verabschieden sich frühzeitig
Feliciano Lopez sorgte für lange Gesichter bei den amerikanischen Tennisfans. Durch seinen Sieg über John Isner ist nun auch der letzte US-amerikanische Spieler aus der Herrenkonkurrenz ausgeschieden. Das ist sehr enttäuschend. Ich wusste, dass ich der letzte Amerikaner war und wollte auch weit kommen, sagte Isner. Es ist schon beschämend, niemanden im Achtelfinale zu haben, um ehrlich zu sein.
Die Amerikaner scheinen im Herrentennis vor einem ähnlichen Problem zu stehen wie die deutschen Herren 2011 zumindest nach John McEnroes Meinung.
Wir leben immer noch vom Erfolg, den wir in der Vergangenheit hatten, schimpfte Mac. Besonders im Nachwuchsbereich sieht McEnroe das Potenzial nicht ausgeschöpft: Unsere besten Kids spielen American Football, Basketball oder machen einen anderen Sport. Wir müssen Tennis für sie wieder attraktiver machen. Wir überlegen aber immer noch, wie man das am besten anstellen könnte.
999 Spiele und noch kein Ende in Sicht
Nachdem Serena Williams vorgestern ihren 500. Sieg feierte, darf sich Roger Federer bei seiner nächsten Partie ebenfalls über eine runde Zahl freuen. Gegen Bernard Tomic wird er seine 1.000 Partie bestreiten. Ich weiß nicht, ob ich noch einmal 1.000 Matches spielen werde. Es fühlt sich schon nach verdammt viel Tennis an. Ich würde die Zahl aber gerne noch deutlich ausbauen, sagte der Schweizer nach seinem Sieg über Ivo Karlovic. Allein in Melbourne hat Federer mehr als 60 Siege auf seinem Konto. Zum Vergleich: Der 19-Jährige Tomic kommt bei vier Teilnahmen auf 7 Siege.
Einer mehr im Lazarett
Die dominierenden Themen der letzten Wochen waren der straffe Turnierkalender und die deshalb ausgelaugten und verletzten Spieler. Mit Andy Roddick gesellt sich ein weiterer prominenter Vertreter zum Tennislazarett. Nach seiner Aufgabe im Spiel gegen Lleyton Hewitt gab der Amerikaner Einblick in sein Seelenleben: Es ist frustrierend und entmutigend sagte er, angesprochen auf sein Verletzungspech der letzten Zeit. Der Wettkämpfer in dir fühlt sich furchtbar und will am liebsten alles zerschlagen. Die letzten beiden Jahre waren ziemlich hart. Es ist physisch schwer zu verkraften, aber mental mindestens ebenso.
Nachspiel für Nalbandian
Die nächste schlechte Nachricht für David Nalbandian. Nach seiner unglücklichen Niederlage gegen John Isner, muss er nun auch noch 8.000 Dollar Strafe zahlen. Der Grund: Der Argentinier soll einen Turnieroffiziellen aus Wut mit Wasser bespritzt haben. Zuvor hatte sich der Schiedsrichter geweigert ein Ass von Isner durch das Hawk Eye überprüfen zu lassen. Es ist lächerlich, mit diesen Schiedsrichtern ein solches Turnier auszurichten, sagte Nalbandian.
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