Tour-Talk: Goldener Doppelfehler für die WTA
Am Wochenende gewann Venus Williams das Turnier von Dubai und hielt eine couragierte Siegesansprache. Sie sagte, dass sie das Verhalten der Scheichs an den Rassismus in den USA erinnere, daran wie man in den 50er Jahren mit der schwarzen Tennisspielerin Athea Gibson umgegangen sei. In Dubai ging es um Shahar Peer. Wie wir berichteten, durfte sie in das arabische Emirat nicht einreisen, weil sie eine Israelin ist.
Nach Venus 40. Turniersieg verschickte die WTA Pressemitteilungen vom Turnier in Dubai, auch mit Zitaten der Gewinnerin. Und plötzlich las sich die kritische Ansprache wie die Eröffnungsrede für eine IKEA-Filiale. Sie tun hier einen exzellenten Job. Sie kümmern sich um die Spieler und haben ein großartiges Event geschaffen. Trotz einer herausfordernden Woche für jeden, haben wir am Ende ein positives Resultat geschafft. Shahar war tapfer und hat den Weg für das Herrenturnier geebnet. Hoffentlich werden im nächsten Jahr alle Dinge wieder in Ordnung sein. So weit die zensierte Rede schämt euch WTA! Und die von euch verhängte Geldbuße über 300.000 Dollar bezahlen die Ölscheichs doch aus der Portokasse. Das war Symbolik, aber keine Sanktion.
Roddick verweigert Start in Dubai
Andy Roddick hat auf den Ausschluss Shahar Peers mit seiner Nichtteilnahme diese Woche beim Herrenturnier reagiert. Das hätte man von dem Amerikaner, der bisher nicht gerade als politischer Mensch aufgefallen ist, nicht unbedingt erwartet. Aber er setzt ein wirkliches Zeichen und das ist gut so.
Roddick ist übrigens einer der heißesten Spieler der Saison. Nach seinem Turniersieg in Memphis und der Finalteilnahme von Doha lautet seine Matchbilanz 2009 17:3, besser ist nur Jo-Wilfried Tsonga. Der Franzose siegte in Johannesburg und Marseille und kommt auf 19:3-Siege. Weitere Topstarter ins Jahr: Marin Cilic 13:1, Rafael Nadal 13:2. Der Spanier verlor seine beiden Partien übrigens gegen Andy Murray, in Doha und Rotterdam. Und Rotterdam-Sieger Murray kommt wie Cilic auf eine bisherige Jahresbilanz von 13:1.Kaum in Dubai gelandet, durfte Murray für eine PR-Aktion mit einem Speedboot vor dem Burj Al Arab, diesem gigantischen Hotel in Form eines Segels, cruisen. Verschickt hat die Bilder in Deutschland die von der ATP engagierte Agentur Zucker-Kommunikation. Apropos Zucker: Kennen Sie den Film Alles auf Zucker? Der handelt von zwei jüdischen Brüdern, die sich versöhnen müssen, um in den Genuss eines Erbes zu kommen. Wobei wir wieder bei Shahar Peer und ihren Landsleuten wären. Immerhin bekam der Israeli Andy Ram sein Visum für Dubai alles andere wäre nach dem globalen Aufschrei um den „Fall Peer“ auch nicht zu verantworten gewesen.
Maximilian Abel: „Wie ein Schwerkrimineller“
Zum Schluss noch eine nationale Anekdote: Der früher als Nachwuchstalent mit dem Potential zum Topspieler gehandelte Maximilian Abel sitzt mittlerweile wegen angeblichen Kreditkartenbetrugs in U-Haft, schon seit einem halben Jahr. Aus dem Knast gab er der Bild ein schillerndes Interview. Auszüge: Sie haben mich behandelt wie einen Schwerkriminellen. Ich hatte ein großes Problem mit Alkohol. Schon als Tennisprofi habe ich viel getrunken. Auch vor einigen Matches. Ich hatte noch nie eine wirklich feste Freundin. Ich wollt auch nicht abends an einer Bar jemanden zum Getränk einladen. Das war mir zu kompliziert. Ich habe mich dann zugedröhnt und beim Escort-Service angerufen und mir eine Frau bestellt.
ant/timboe
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