US Open 2011: Wer gewinnt die 130. US Open?
Ich konnte im Schnitt nur noch mit 90 Meilen pro Stunde (ca. 145 km/h) aufschlagen. Auch bei der Vorhand hatte ich Probleme, erklärte Novak Djokovic seine Niederlage gegen Andy Murray. Im Finale von Cincinnati gab der Serbe beim Stand von 4:6, 0:3 wegen einer Schulterverletzung auf. Es war die erste Niederlage für die Nummer eins der Welt auf einem Hartplatz in diesem Jahr. Seit John McEnroe (59:2 Siege) 1984 hat kein Spieler die Tour so dominiert wie Djokovic (57:2 Siege) in den letzten Monaten. Jetzt die Schulterverletzung.
Ich habe eine Woche bis zum Start der US Open. Ich denke, das ist genug Zeit für mich, um wieder fit zu werden, gibt sich der 24-Jährige gelassen. Wird Djokovic bis zu den US Open wieder 100 % gesund, führt der Weg zum Titel nur über ihn.
Murray siegt in Cincinnati
Auch weil die Konkurrenz derzeit unkonstant spielt. In Montreal schied Andy Murray überraschenderweise in der ersten Runde gegen Kevin Anderson 3:6, 1:6 aus. Darauf folgte der Turniersieg in Cincinnati ohne Satzverlust. Der Brite scheint nach seiner zweimonatigen Turnierpause seit Wimbledon wieder in Form zu kommen. Allerdings hat Murray noch nie ein Grand Slam gewonnen.
Ganz im Gegenteil zu Rafael Nadal. Der zehnmalige Grand Slam Sieger ist weit von seiner Bestform entfernt. Bei der US Open Series verlor er in der ersten Runde von Montreal gegen Ivan Dodig 6:1, 6:7, 6:7. Eine Woche später besiegte ihn der Amerikaner Mardy Fish 6:3, 6:4 im Viertelfinale von Cincinnati. Das erinnert an 2010. Letztes Jahr schied der Spanier auch in der Runde der letzten acht in Cincinnati aus, dann gewann er den US Open Titel. Die Nummer zwei der Welt braucht viele Spiele um seinen Rhythmus zu bekommen. Je weiter er kommt, desto stärker wird er.
Fish in Form seines Lebens
Auch Roger Federer konnte in den USA bislang nicht überzeugen. In Montreal unterlag er Jo-Wilfried Tsonga 6:7, 6:4, 1:6. In Cincinnati kam er bis ins Achtelfinale (2:6, 6:7 gegen Tomas Berdych). Federer verlor in diesem Jahr drei von acht Matches gegen Top Ten Spieler. Der fünfmalige US Open Champion ist in nur noch Herausforderer. Allerdings erreichte er in den letzten sieben Jahren bei den US Open immer mindestens das Halbfinale.
Die amerikanische Hoffnung für die US Open ist Mardy Fish, der Gewinner der US Open Series (230 Punkte). Nach dem Sieg in Atlanta scheiterte er zwei Mal im Finale (Los Angeles, Montreal) und einmal im Halbfinale (Cincinnati). Die Nummer acht der Welt hat mit seinem Sieg gegen Nadal in Cincinnati bewiesen, dass er auf dem Hardcourt jeden schlagen kann. Die Euphorie in den USA ist riesig. Fish will in die Fußstapfen von Andy Roddick treten, der die US Open als letzter Amerikaner 2003 gewonnen hat.
Serena Williams die wahre Nummer eins?
Bei den Frauen wird Kim Clijsters ihren Titel nicht verteidigen können. Wegen einer Bauchmuskelverletzung sagte die Belgierin ihre Teilnahme ab: Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe diesen Sommer hart trainiert und mich in guter Form für die US Open gefühlt. Aber zwei Wochen in der Reha reichen nicht um die Verletzung auszukurieren.
Auch Serena Williams laboriert derzeit an einer Zehenverletzung. Nach den Turniersiegen in Stanford und Toronto musste sie ihr Zweitrundenmatch in Cincinnati gegen Samanha Stosur absagen. Die US Open sieht Serena Williams aber nicht in Gefahr: Ich hatte vor dem Spiel Probleme mit meinem Zeh. Ich wollte nichts riskieren. Jetzt werde ich mich in der nächsten Woche perfekt auf die US Open vorbereiten. In der Form der letzten Wochen ist die aktuelle Nummer 29 die größte Favoritin auf den Titel in New York.
Auch Maria Sharapova unterstrich mit ihrem Titelgewinn in Cincinnati ihre Titelambitionen bei den US Open. In diesem Jahr gewann sie jedes ihrer Dreisatzmatches (9:0 Siege). Ihren bisher einzigen US Open Titel holte sie 2006.
Deutsche mit Chancen auf Sensation
Ein Grand Slam Turnier hat Caroline Wozniacki noch nie gewonnen. Die aktuelle Nummer eins ist nach ihren frühen Niederlagen in Toronto und Cincinnati verzweifelt: Ich kann mich nicht daran erinnern, zwei Mal hintereinander in der ersten Runde ausgeschieden zu sein. Eine durchgängige Dominanz wie bei den Männern gibt es bei den Frauen dieses Jahr nicht. Die drei Grand Slams wurden von drei verschiedenen Spielerinnen (Clijsters Australian Open, Li French Open, Kvitova -Wimbledon) gewonnen. Neun verschiedene Spielerinnen gewannen die letzten zehn WTA-Turniere.
Das lässt auch die Deutschen Spielerinnen auf einen Erfolg in New York hoffen. Andrea Petkovic spielte in den vergangenen Wochen stark und liegt bei der US Open Series auf Rang fünf. In Toronto erreichte sie das Viertelfinale. Im Halbfinale von Cincinnati unterlag sie Jelena Jankovic, nachdem sie sich im Viertelfinale den Meniskus angerissen hat. Ich weiß, dass ich auf jeden Fall die US Open spielen kann. Wenn ich einen Tag nach der Verletzung spielen konnte, dann kann ich sieben Tage später auch spielen. Insofern war es ein guter Test für die US Open, sagte Petkovic nach der Niederlage. Aber auch Sabine Lisicki und Julia Görges haben in diesem Jahr mehrfach bewiesen, dass sie die ganz Großen schlagen können. Vor Allem Lisicki könnten die US Open liegen. Ich liebe es, vor Publikum zu spielen. Ich habe nie die große Bühne gescheut, verriet die Deutsche schon oft.
Gelingt es ihr, das Publikum ähnlich wie in Wimbledon zu begeistern, wird sie vielleicht schon bald die größte Tennisbühne der Welt bei der 130. Jubiläumsauflage der US Open betreten.
Nils Schlüter
Turnier: US Open
Austragungsort: New York
Zeitverschiebung: 6 Stunden zurück
Titelverteidiger Damen: Kim Clijsters
Titelverteidiger Herren: Rafael Nadal
TV Übertragung: Eurosport
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