Wer ist der neue ATP-Boss Adam Helfant?

Als am vergangenen Wochenende durchsickerte, dass der neue ATP-Boss Adam Helfant heißt, fragten sich selbst Tennisinsider: Wer zum Teufel ist das denn? Helfant ist in der Tennisszene bisher eher wenig aufgefallen, aber ein komplett Unbekannter ist er im Herrencircuit nicht. Als Manager vom US-Riesen Nike soll er die Deals mit Roger Federer und Rafael Nadal ausgehandelt haben. Die beiden Topspieler sollen sich auch für ein Engagement von Helfant mehrfach stark gemacht haben. 

Und damit hat der Neue schon jetzt eine ganz andere Stellung als Vorgänger Etienne de Villiers, der von den Topstars der Tour mehrfach öffentlich abgelehnt wurde. Nun ist die Ära de Villiers´ vorüber und ein 44-jähriger Amerikaner lenkt die Geschicke der ATP-Tour.

Erst MIT, dann Harvard

Adam Helfant ist ein typischer Quereinsteiger. Zunächst machte er einen Abschluss am Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Bereich Ingenieurswissenschaften. Danach wechselte er zur Harvard-Universität, wo er ein Jura-Diplom nachlegte. Sein erster Job führte ihn in eine Kanzlei nach New York City. Weiter ging es zur National Hockey League (US-Eishockey-Liga) und schließlich zum Sportartikelhersteller Nike, wo Helfant zwölf Jahre in verantwortlichen Marketingpositionen tätig war. Ich gebe zu, dass mein Weg nicht immer ganz gerade war, sagte Helfant einmal über seine Karriere, als er bei Nike zum Marketing-Vizepräsidenten des US-Sports ernannt wurde. Zu dieser Zeit hatte Helfant einen der wichtigsten Jobs im Sportmarketing überhaupt. Er handelte Verträge mit den absoluten Superstars der NBA (Basketball) und der NFL (Football) aus. Sein Wechsel zur ATP wird im Circuit größtenteils positiv aufgenommen.Phil de Picciotto, früherer Graf-Manager und im Tennisbusiness tief verwurzelt, hält Helfant für den idealen Kandidaten, weil er von außen kommt, das Vertrauen der Spieler genießt und viel Erfahrung im Bereich Sportmarketing mitbringt. Wie sehr ihm dieser Background hilft, um einen neuen Titelsponsor für die ATP-Tour zu gewinnen, nachdem Mercedes-Benz Ende 2008 diese Rolle aufgab, wird sich noch zeigen. Es ist in jedem Fall eine der Hauptaufgaben für Helfant, der demnächst das ATP-Büro in London beziehen wird.

Der smarte Mister Helfant

Über den Menschen Helfant etwas zu erfahren, ist schwierig. Er selbst äußerte sich in der Öffentlichkeit so gut wie nie zu seinem Privatleben, ehemaligen Arbeitskollegen fällt in der Regel nur ein Wort ein, um ihn zu beschreiben: smart. Helfant fiel in seinen unterschiedlichen Aufgaben vor allem durch seine enorm zügige Auffassungsgabe auf. Zudem war er eher zurückhaltend, immer höflich, nie aggressiv. Solche Verhaltensweisen sind in diesem harten Geschäft sehr selten. Das machte ihn schon zu etwas Besonderem, urteilt Steve Solomon, der mit Helfant zusammen bei der NHL arbeitete.

Wird die ATP-Tour von Helfant profitieren? Kurzfristig ja. Schon allein aus dem Grund, dass die Spieler seine Wahl unterstützten und Etienne de Villiers endlich los sind. Doch auf Helfant warten viele Aufgaben, von deren Lösungen seine Stellung auf der Tour langfristig abhängt: der Wettskandal, die Länge der Saison, der Turnierkalender, das neue Weltranglistensystem, die Sponsorensuche.

Als lebenslanger Tennisfan ist es eine Ehre für mich, die ATP-Tour zu leiten, sagte Helfant bei seiner Vertragsunterzeichnung und gab sich dabei wie sonst auch: verdammt smart.

Tim Böselerdolce gabbana portofino lace up sneakers item | Sneaker News & Release Calendar for 2023 in UK | Grailify | cheap air jordan 1 australia