Anna-Lena Friedsam: „Ich weiß, dass ich es wieder nach oben schaffen kann“
Nach zwei Schulteroperationen und fast 18 Monaten Zwangspause steht Anna-Lena Friedsam bei den Deutschen Meisterschaften in Biberach im Halbfinale. Wir sprachen vor dem Turnier mit der 24-Jährigen über ihre Verletzungen und die Schwierigkeiten des Wiedereinstiegs ins Profitennis.
Anna-Lena, Sie geben nach einer langen Verletzungspause ihr Comeback bei den Deutschen Meisterschaften in Biberach. Warum gerade hier?
Es ist für ein guter Ort für mich, ich habe hier schon zweimal den Titel geholt. Außerdem passt das Turnier ideal in meine Planung, um weiter Machpraxis zu sammeln. Mein eigentliches Comeback habe ich aber schon im November bei Spielen in der französischen Liga gegeben. Dort schlug ich Spielerinnen aus den Top 200. Das war eine hilfreiche erste Standortbestimmung für mich.
Sie mussten mehr oder weniger zwei Jahre aussetzen, weil sie sich zweimal an der Schlagschulter operieren lassen mussten. Wie hart war diese Zeit?
Sie war natürlich nicht einfach. Meine erste Schulterverletzung wurde leider zu spät erkannt. Da half nur noch eine OP. Als ich dann wieder spielen konnte, habe ich alles darangesetzt, schnell wieder auf die Tour zu kommen. Es war dann umso härter, dass ich nach meinem kurzen Comeback noch einmal operiert werden musste. Aber ich konnte nach der zweiten OP zügig optimistisch nach vorne blicken.
Wie haben Sie das hinbekommen?
Ich konnte das etwas entspannter sehen, weil ich von ersten OP wusste, dass so etwas einfach dauert. Meine Motivation war nie weg.
Was waren das für Eingriffe an Ihrer Schlagschulter?
Es waren zwei unterschiedliche Verletzungen. Die zweite Verletzung deutete sich beim ersten Eingriff zwar schon an, aber der Arzt ging davon aus, dass sich die entzündete Sehne regenerieren würde. Leider war das dann nicht der Fall und ich musste noch einmal operiert werden.
Wie hat es sich geäußert, dass eine zweite OP notwendig wurde?
Durch Schmerzen. Ich hatte immer gute und schlechte Tage mit der Schulter, musste auch immer wieder Pausen zur Regeneration einlegen. Bei den Australian Open 2018, wo ich in der ersten Runde gegen Angie Kerber verlor, fühlte ich mich noch gut, aber dann ging beim Fed Cup Anfang Februar in Weißrussland über Nacht plötzlich nichts mehr.
Sie hätten in Minsk bei Ihrer erstmaligen Einberufung ins deutsche Fed Cup-Team also gar nicht antreten können?
Nein, die Schmerzen waren zu stark. Ich trainierte mit dem Team und dann wurden die Beschwerden plötzlich schlimmer. Ich ahnte dann schon, dass ein erneuter Eingriff erforderlich sein würde.
Sie waren 2016 unter den ersten 50 der Welt und lieferten in Paris ein Wahnsinnsmatch gegen Serena Williams ab. Dann verschwanden Sie plötzlich von der Bildfläche, rutschten bis auf Rang 554 in der Weltrangliste ab. Hat es Sie nicht selbst unter Druck gesetzt, unbedingt wieder auf Ihr altes Niveau zurückkehren zu wollen?
Nein. Ich spiele nicht für die Öffentlichkeit. Ich spiele für mich, setze mir selbst meine Ziele und lasse mich dabei nicht von außen beeinflussen.
Wie wollen Sie nun 2019 in die Saison starten?
Ich will meinen Wiedereinstieg behutsam aufbauen und nichts überstürzen. Mein Ziel ist es, mir ein gutes Setup bei kleineren Turnieren zu holen, um dann optimal vorbereitet bei den größeren Events zu starten.
In Melbourne starten Sie also nicht?
Nein, das käme zu früh für mich. Außerdem müsste ich dafür ein Protected Ranking (geschützte Weltranglistenposition nach der Verletzung, Anm. d. Red.) benutzen, um ins Hauptfeld zu kommen. Ich habe aber nur ein Proteced Ranking für ein Grand Slam-Turnier. Das will ich mir lieber aufheben.
Wie oft können Sie mit einem Protected Ranking insgesamt antreten?
Sechsmal. Meine geschützte Position liegt bei Rang 50. Ich will sie aber dosiert und wohl überlegt einsetzen.
Also werden Sie erstmal auf der ITF-Tour spielen?
Genau, ich werde bei Turnieren in England und Frankreich antreten.
Welches Ziel verfolgen Sie langfristig?
Natürlich will ich wieder dahin, wo ich schon einmal stand. Ich weiß, dass ich es mit meinem Tennis wieder nach oben schaffen kann. Aber ich will die Belastungen nur langsam erhöhen.
Sneakers Draked Viola | Atelier-lumieresShops | Sneakers search engine | michael kors outlet store woodbury commons