ARD-Sportchef Balkausky: „Frau Rittner macht es sich zu einfach“
Fed Cup-Chefin Barbara Rittner kritisierte während der Australian Open ARD und ZDF harsch: „Ich meine, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihrem Auftrag nicht mehr nachkommen. Solch ein Turnier gehört mit deutscher Beteiligung ab dem Viertelfinale ins Öffentlich-Rechtliche.“ Was sagen Sie dazu?
Damit macht es sich Frau Rittner ein wenig einfach. Der Sportrechte-Markt ist kein Buffet, an dem sich die ARD nach Belieben zu jeder Zeit bedienen kann. Außerdem finde ich bemerkenswert, dass Frau Rittner den Medienpartner des Deutschen Tennis-Bundes, die Pro7/Sat.1-Gruppe, komplett außen vor lässt. Die Pro7/Sat.1-Gruppe verfügt über Sender aller Größen und ist jederzeit in der Lage, Tennis in seinen Sendern opulent zu übertragen. Dort liegen die meisten deutschen Rechte und dies respektieren wir, genauso wie die Rechte von Eurosport.
Was muss passieren, damit König Fußball und der Wintersport nicht mehr omnipräsent in der Sport-Berichterstattung der ARD sind?
Unser oberstes Kriterium beim Sport ist und bleibt die Vielfalt. Der Fußball hat einen Anteil von 25% am gesamten ARD-Sportprogramm. Wintersport hat den grundsätzlichen Vorteil, dass es nicht ganz so viele Sportarten gibt wie im Sommer, aber immerhin – das muss man auch sagen – rund sechzehn verschiedene. Und diese Sportarten schaffen es in der Regel, sich mit ihren Zeitplänen so abzustimmen, dass wir solche Block-Sendungen anbieten können. Im Sommer ist das sehr viel schwieriger. Viele der Zeitpläne passen da einfach nicht zusammen, so dass man Einzel-Events hat, die sich nicht kombinieren lassen. Wir sind dazu immer wieder in Gesprächen mit Weltverbänden und mit nationalen Verbänden. Aber das ist nicht so einfach. Außerdem haben wir mit der Übertragung der Handball-EM deutlich gezeigt, dass wir Rechte, die erwerbbar sind, auch zum Wohle der Sportart nutzen.
Geltende TV-Rechte mal außen vor gelassen: In welcher Form wäre es für Sie vorstellbar, ein Grand Slam-Turnier zwei Wochen lang mit der ARD zu begleiten?
Gar nicht, denn wir sind kein Sportsender mit unbegrenzten Sendeflächen, sondern müssen der Information, der Kultur, der Unterhaltung und allen anderen Genres ihre Sendeflächen lassen. Eine Partnerschaft mit einem anderen Sender, der die breiten Flächen zur Verfügung stellen kann, mit den Highlights bei uns, ist jedoch denkbar. Aber nun freuen wir uns an dem wunderbaren Sieg von Angelique Kerber und schauen, ob das deutsche Tennis sich nachhaltig entwickelt.
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