Daniel Altmaier: „Am Wasser kann ich am besten entspannen“
Der 19-jährige Kempener Daniel Altmaier (ATP 251) im Interview mit tennis MAGAZIN über sein Stipendium, seine einhändige Rückhand und die Leidenschaft fürs Angeln.
Herr Altmaier, Sie sind Stipendiat beim Sky Sports Scholarship. Wie ist es dazu gekommen?
Das Programm gibt es in Großbritannien schon seit einigen Jahren. Ich bin der erste deutsche Sportler in diesem Programm. In einem Bewerbungsprozess, wo man seine eigene Geschichte und seine Karriereziele präsentieren musste, habe ich mich gegen andere deutsche Athleten durchgesetzt.
Sie werden bis Ende 2020 von Sky unterstützt. Wie sieht Ihre Förderung genau aus?
Ich bekomme finanzielle Unterstützung pro Jahr. Das ist für mich allerdings sekundär. Das Wichtigere für meine Karriere ist die enge Zusammenarbeit mit Sky. Dort fühle ich mich in sehr guten Händen, vor allem im Bereich Marketing. Das Ziel dieses Programms ist es, dass ich 2020 bei den Olympischen Spielen in Tokio dabei bin.
Kann so ein Stipendium auch zur Belastung werden, weil sehr viel von Ihnen erwartet wird?
Ich sehe es nicht als Belastung, da wir als Tennisspieler jeden Tag mit Druck zu tun haben. Es ist eine interessante Geschichte, weil wir bei der Kooperation sehr zielorientiert arbeiten. Der eigene Ansporn besteht immer darin, sich weiterzuentwickeln. Wenn die beiden Sachen parallel zusammenlaufen, fördert das bestimmt einen mehr, als wenn man es alleine machen würde.
Wo sehen Sie sich nach Ablauf des Stipendiums?
Mein Ziel ist es, bis 2020 in den Top 100 der Welt zu stehen. Wenn dieser Sprung schon vorher passiert, ist es natürlich klasse, aber wir haben die nächsten Jahre strukturiert geplant. Mein großes Ziel ist es, ein Grand Slam-Turnier zu gewinnen. Ich baue mir dieses große Ziel mit kleineren Zielen auf, das man stets etwas im Visier hat.
Sie stehen am Beginn Ihrer Profikarriere. Gab es für Sie eine berufliche Alternative zum Tennis?
Da gab es nie eine Alternative. Für mich war es immer klar, dass ich Tennisprofi werden will. Derzeit bewege ich mich noch in einer Ranglistenregion, wo ich finanziell noch nicht ganz davon leben kann. Die Voraussetzungen sind aber sehr gut.
Sie sind einer von recht wenigen jungen Spielern, die die Rückhand einhändig spielen. Gab es irgendwann mal Überlegungen, auf eine beidhändige Rückhand umzustellen?
Das ist eine interessante Geschichte. Ich habe am Anfang beidhändig gespielt und dann im Alter von zehn Jahren auf einhändig umgestellt. Danach kam es für mich nicht mehr infrage, zur beidhändigen Rückhand zu wechseln.
Wie würden Sie Ihre Spielweise beschreiben – in drei Worten?
Aggressiv, riskant, aber auch überlegt in allem.
Sie sind begeisterter Angler. Was kann man beim Angeln für das Spiel auf dem Tennisplatz lernen?
Beim Angeln braucht man vor allem Ruhe und Geduld. Man muss innerlich entspannt sein. Das passiert bei mir beim Angeln automatisch, weil ich mich am besten am Wasser entspanne. Da fühle ich mich sehr wohl. Wenn ich Angeln gehe, dann mit meinem Vater zusammen. Es gibt keine Hektik und keine Leute um dich herum. Man kann auch Fische verlieren, wenn man zu hektisch ist. Einiges davon braucht man im Tennisspiel auch, vor allem die Ruhe, die man über zwei Stunden halten muss. Das ist nicht ganz unwichtig.
Was war bislang der beste Rat, den Sie in Sachen Tennis bekommen haben?
Ein sehr guter Rat ist, dass man wissen sollte, dass man jeden Tag das Bestmögliche herausholen sollte. Auch sollte man sich keinen zu großen Druck machen. Wenn man das Gefühl hat, dass man jeden Tag mit voller Leidenschaft arbeitet, stellt sich der Erfolg von selbst ein. Also: Die richtigen Sachen machen und diese zu hundert Prozent umsetzen. Dann entscheidet die Zeit, wann etwas passiert oder nicht. Das kann man manchmal nicht selbst beeinflussen, weil auch noch andere Aspekte einfließen.
Wie ist Ihre Zielsetzung für das Jahr 2018?
Zunächst ist mein Ziel, dass ich Anfang 2018 in der Qualifikation bei den Australian Open dabei bin. Meine Grand Slam-Premiere konnte ich dieses Jahr wegen meiner Verletzung im Sommer nicht geben. Sonst wäre ich schon bei den US Open dabei gewesen. Die Verbesserung in der Rangliste bis in die Region um Platz 150 ist ein realistisches Ziel, dann wäre ich in der Grand Slam-Qualifikation gesetzt.
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