Gael Monfils: „Ich spiele so lange, wie mich mein Körper trägt“
Gael Monfils im Interview über den Spätherbst seiner Karriere, Fanliebe und Olympia 2024.
Herr Monfils, Sie sind vor kurzem 37 Jahre alt geworden. Wie lange dürfen wir Sie noch auf dem Platz sehen?
Manchmal denke ich, dass ich noch ein paar Jahre spielen werde. Es gibt aber auch die Momente, wo es echt hart ist und ich sehr müde bin. Ich beschäftige mich nicht damit, wann Schluss sein wird. Ich versuche, jeden Moment zu genießen. Es ist ein großes Privileg, Tennisprofi zu sein. Das darf man nicht vergessen. Für mich ist das die pure Freude. Solange ich mich wettbewerbsfähig fühle und gute Matches spielen kann, werde ich weitermachen.
Wollen Sie noch so lange spielen, bis Ihre Tochter Skai in dem Alter ist, in dem sie wahrnehmen kann, dass Sie ein Tennisprofi sind?
Das wünsche ich mir. Ich weiß aber nicht, wie sich mein Leben weiterentwickeln wird. Skai ist gerade erst ein Jahr alt. Ich spiele so lange, wie mich mein Körper trägt.
Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind sicherlich ein großes Ziel.
Als Profi muss man sich hohe Ziele setzen. Olympia 2024 ist noch sehr weit weg. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich es nicht schaffen werde, liegt derzeit bei 99 Prozent. Nur vier Spieler pro Nation qualifizieren sich und ich liege im ATP-Ranking weit zurück. Aber als echter Athlet reicht mir das eine Prozent, um es bis zum Ende zu versuchen.
Haben Sie Ihre Herangehensweise ans Tennis verändert, nachdem Sie Vater geworden sind?
Alles hat sich verändert. In meinem Leben dreht sich alles um meine Tochter. Der Rest ist ein Privileg. Ich verbringe jede freie Minute mit ihr. Sie ist meine Priorität.
Ist ein Mixed mit Ihrer Ehefrau Elina Svitolina bei einem Grand Slam-Turnier geplant?
Vielleicht. Nur um sagen zu können, dass wir als Ehepaar mal gespielt haben (lacht).
Glauben Sie, dass man mit dem heutigen Tennis die junge Generation erreichen kann?
Ich weiß es nicht. Es ist nicht meine Aufgabe, das zu beurteilen. Ich versuche, die Leute zu unterhalten.
Sie gehören seit Jahren zu den Publikumslieblingen auf der Tour. Wie sehr hilft Ihnen die Unterstützung der Fans, immer wieder an Ihre körperlichen Grenzen zu gehen?
Ich habe viel Glück, solche Fans zu haben. Viele Matches habe ich aufgrund der Zuschauer gewonnen. Die Liebe und Unterstützung, die ich erfahre, ist fantastisch. Ich werde dem Publikum für immer dankbar dafür sein.
Warum Sie sind so aktiv auf YouTube?
Ich möchte nahbar und transparent für meine Fans sein und den Zuschauern zeigen, wie das Leben auf der Tour aussieht. Ich möchte mich dadurch mit den Fans verbinden. Und ich hoffe, dass sie meine Videos mögen.