Jan-Lennard Struff im Exklusiv-Interview: „Federer ist ein Karriere-Highlight“
Jan-Lennard Struff trifft am Donnerstag in der Night Session auf Roger Federer, der den Weltranglisten-55.in seiner Pressekonferenz besonders gelobt hat. tennis MAGAZIN hat vor dem besonderen Duell mit dem Davis Cup-Spieler gesprochen.
tennis MAGAZIN: Herr Struff, sehen Sie sich als 27-Jähriger generell und im anstehenden Duell gegen Roger Federer noch als Talent oder wo stehen Sie in der Entwicklung?
Struff: „Ich bin ja ein bisschen später zum Tennis gekommen als so mancher Spieler. Und auch später zum Einstieg als Profi habe ich für den ein oder anderen Schritt länger benötigt, als das jetzt bei den Next Gen-Spielern der Fall ist. In den vergangenen Jahren war aber eine stetige Entwicklung zu sehen. Ich weiß auch definitiv, dass ich im Ranking noch höher steigen kann. Es gibt ja einige Spieler, die erst im fortgeschrittenen Alter in die erweiterte Weltspitze aufgestiegen sind.
tennis MAGAZIN: Orientieren Sie sich da an ganz bestimmten Spielern?
Struff: Orientieren nicht unbedingt. Aber es gibt ja ein ganz extremes Beispiel in Form von Victor Estrella Burgos. Der hat früher viel Futures gespielt und kam erst allmählich im fortgeschrittenen Alter auf die Tour und gewinnt zwei Turniere. Der ist jetzt 37 Jahre alt. Also da ist auch in den nächsten Jahren noch einiges möglich.
tennis MAGAZIN: Haben Sie hier in Melbourne schon aufgeschnappt, was Roger Federer in seiner Pressekonferenz über Sie gesagt hat?
Struff: Nein, aber ich habe ja heute auch wieder direkt Doppel gespielt. Hier ist viel los.
tennis MAGAZIN: Und mit ihrem Partner Ben McLachlan gleich mal Thanasi Kokkinakis und Jordan Thompson geschlagen.
Struff: Genau. Aber jetzt interessiert es mich schon. Was hat er denn gesagt?
tennis MAGAZIN: Dass er sich weniger über sein Spiel oder die Hitze Gedanken macht, sondern mehr über ihr kraftvolles Spiel und ob er das Tempo mitgehen kann. Zudem hätten Sie sich seit ihrem letzten Spiel in Halle weiter verbessert.
Struff: Ich muss sagen, dass ich damals in Halle das Gefühl hatte, doch noch sehr weit entfernt davon zu sein, ihn bei seinen Aufschlagsspielen zu ärgern. Aber gut, das war auch auf Rasen, nicht sein schlechtester Belag, wie wir wissen. (schmunzelt) Damals hat er im ersten Satz ein Break genutzt und im Tiebreak des zweiten war ich noch weit weg. Er war klar besser in dem Spiel.
tennis MAGAZIN: Schmeicheln Ihnen die Worte dennoch ein bisschen?
Struff: Ich weiß, dass ich ein gefährliches Spiel habe. Ich habe auch schon mal mit ihm trainiert in China letztes Jahr und der Trainingssatz war recht eng, aber Training darf man natürlich nicht überbewerten. Dennoch bin ich mir über mein Potential bewusst. Aber Roger ist jemand, der jeden Spieler auf der Tour mit Respekt behandelt. Er ist nicht umsonst beliebt und wurde für sein faires Verhalten ausgezeichnet.
tennis MAGAZIN: Das Spiel gegen Federer findet in der Night Session in der Rod Laver Arena statt. Ist das Wort Karriere-Highlight zu hochgegriffen in Ihren Augen?
Struff: Nein, warum? Das kann man schon so bezeichnen. Für diese Matches trainiere ich und quäle mich in der Vorbereitung wochenlang. Es ist eine große Arena mit vielen Zuschauern, gegen einen der besten Spieler überhaupt. Das ist definitiv ein Highlight.
tennis MAGAZIN: Sie haben es trotz der guten Weltranglistenposition noch nie über die zweite Runde eines Grand Slams hinaus geschafft. Macht Ihnen etwas Hoffnung, dass es trotz Roger Federer am Donnerstag klappt?
Struff: Ich habe ja gesagt, dass ich bei den Aufschlagssielen weit weg war in Halle. Die Centre Courts hier sind ja etwas langsamer und ich muss selbst sehr, sehr konstant spielen und gut aufschlagen. Langfristig muss und will ich natürlich viel weiterkommen bei den Grand Slams. Vergangenes Jahr hatte ich taffe Auslosungen: hier Dominic Thiem, in Paris Tomas Berdych, in Wimbledon Milos Raonic. Es geht darum, am Donnerstag alles zu geben und danach in der Rangliste weiter aufzusteigen, damit das in Zukunft klappt.
nike air jordan 1 outlet | nike air force 1 shadow pistachio frost