Martina Hingis: „Ans Aufhören denke ich nicht“
…sondern?
Vor allem an den Coaches! Die meisten Trainer bilden ihre Mädels schon in frühen Jahren so aus, immer nur mit Power von der Grundlinie zu peitschen. Spielen die jungen Mädchen heute fünf Volleys in Folge, schmerzt ihnen sofort das Handgelenk. Man müsste ihnen schon im Kindesalter das variable Spiel vermitteln und sie dazu bringen, mit Freude ans Netz vorzurücken. Aber viele Coaches wissen nicht, wie sie Kindern das Volleyspiel beibringen sollen.
Was erwarten Sie von Belinda Bencic? Sie kennen sie gut, weil sie schon seit ihrer Kindheit bei Ihrer Mutter trainiert.
Ja, Belinda ist ein Produkt meiner Mutter. Darauf kann sie stolz sein. Fast alles, was sie auf dem Platz beherrscht, hat sie in den letzten zwölf Jahren von meiner Mutter gelernt. Wenn sie sich weiter so stark entwickelt, wird sie sich bald in den Top Ten etablieren.
Kann Sie genauso erfolgreich werden, wie Sie es waren?
Sie hat eine hervorragende Grundlage und alle Möglichkeiten. Ja, warum sollte sie nicht auch die Nummer eins werden und Grand Slam-Turniere gewinnen? Um erfolgreich zu werden, muss man den Respekt ablegen und sich in jungen Jahren an das Gewinnen gewöhnen. Siege müssen eine Selbstverständlichkeit werden und man darf den Court nicht mit zu viel Ehrfurcht betreten. Wichtig ist die innere Selbstsicherheit, auf den Platz zu gehen und zu wissen, was man kann. Diese Mentalität muss man sich im Laufe der ersten Jahre erkämpfen. Belinda hat die Basis dafür mit ihrem ersten Titel vor einigen Wochen in Eastbourne gelegt.