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Michael Berrer

Michael Berrer im Interview: „2015 geht noch was!“

Als letzter Deutscher schied in der vergangenen Nacht Qualifikant Michael Berrer beim Großturnier in Indian Wells aus. tennismagazin.de sprach mit ihm über sein Abschneiden in der kalifornischen Wüste und seine letzte Saison als Profi.

Herr Berrer, Sie haben 2:6, 5:7 gegen Gilles Simon in der dritten Runde von Indian Wells verloren. Wie lief das Match?  
Ich habe mich nicht ganz so wohl gefühlt wie in den letzten Tagen. Sein Spiel liegt mir nicht. Ich wusste, dass es hart wird und bin vor allem zu Beginn volles Risiko gegangen. Aber er hat mein Spiel, vor allem meine Aufschläge, sehr gut entschärft. Im zweiten Satz stellte ich meine Taktik um, wurde etwas defensiver. Das hat ihn etwas aus dem Konzept gebracht und ich konnte noch von 2:5 auf 5:5 ausgleichen. Aber am Ende war er einfach zu gut, er steht ja nicht umsonst auf Platz 14 der Welt.

Überwiegt jetzt die Enttäuschung?
Nein, insgesamt war die Woche sehr erfolgreich für mich. Ich habe fünf Matches inklusive Qualifikation gespielt und davon vier gewonnen –  da kann ich schon zufrieden sein. Wenn mir das vorher jemand zum Unterschreiben gegeben hätte, ich hätte sofort unterzeichnet. Mir geht es jetzt darum, dieses Leistungslevel bei den nächsten Turnieren konstant abzurufen, damit ich in der Rangliste wieder Stück für Stück nach oben komme. Da geht noch was dieses Jahr.

Michael Berrer

Will 2015 ein letztes Mal angreifen: Michael Berrer (gettyimages)

Ihr Handshake am Netz mit Simon war sehr herzlich, fast schon freundschaftlich.
Ich bin mit meinen 34 Jahren jetzt schon seit über 15 Jahren auf der Tour dabei. Da kennt man etliche Spieler. Viele meiner alten Weggefährten sind zwar nicht mehr aktiv, aber es sind schon noch ein paar dabei, die ich mag. Dazu gehört auch Gilles Simon. Er wird zwar manchmal laut und hat mich auch während eines Matches schon als „Glückspilz“ bezeichnet, der „alles auf die Linie spielt“. Aber er meint es nicht böse, er ist ein guter Typ.

Anfang des Jahres hatten Sie angekündigt, dass 2015 ihre letzte Profisaison sein wird. Was haben Sie sich noch vorgenommen?
Ich möchte das letzte Jahr auf der Tour vor allem genießen, aber ich habe schon noch sportliche Ziele. Bis zu den US Open würde ich gerne wieder soweit in der Weltrangliste nach oben klettern, dass ich dort direkt ins Hauptfeld komme.

Wie stellen Sie sich Ihr Karriereende vor?
Mein Plan sieht so aus: 2016 werde ich noch einmal in Australien spielen, um dann dem Grand Slam-Turnier in Melbourne abzutreten.

Schon eine Idee, was Sie danach machen werden?
Darum kümmere ich mich gerade, es gibt zwei konkrete Sachen, bei denen ich in Gesprächen bin. Es ist aber noch nichts spruchreif. Vielleicht bleibe ich dem Tennis erhalten, der Sport liegt mir am Herzen.

Das Interview in Indian Wells führte für tennismagazin.de Holger Tromp

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