Mischa Zverev: „Für den Davis Cup ist Hamburg optimal“
Dass die Davis Cup-Gruppenrunde vom 14. bis 18. September in Hamburg ausgetragen wird, kam für viele überraschend. Familie Zverev war allerdings schon vorab in die Planungen involviert. tennis MAGAZIN hat Mischa Zverev getroffen und mit ihm über die Planungen gesprochen.
Herr Zverev, es heißt, dass Ihr Bruder daran beteiligt war, dass der Davis Cup im September in Deutschland stattfinden wird. Was kann man sich darunter vorstellen?
Unsere erste Idee war es, den Davis Cup nach Deutschland zu bringen, daraus ein großes Event zu machen, das einen hohen Stellenwert hat. Das ist nicht nur wichtig für uns. Es ist wichtig fürs Tennis in Deutschland. Die Zuschauer sollen sich auf fünf schöne Tage freuen. Sie und die Kinder sollen Spaß haben. Vielleicht motiviert es einige, sich in Tennisvereinen anzumelden.
Was haben Sie letztendlich gemacht?
Wir haben mit dem DTB und verschiedenen Agenturen gesprochen. Wir haben überlegt, wie wir es gemeinsam machen wollen. Wir bzw. Sascha versteht sich gut mit dem DTB und den Spielern. Wir sind eine Familie. Das wollen wir auch zeigen. Wir hatten nicht viel Zeit, einen Plan auszuarbeiten. Wir wussten, dass wir Indoor spielen müssen, mit einem Dach über dem Kopf. Also sind wir verschiedene Optionen durchgegangen. Schließlich haben wir uns für eine Konstellation mit der Emotion-Group entschieden.
Was war Ihre Aufgabe?
Ich habe mich hauptsächlich um die Kommunikation gekümmert, mit mehreren Promotern gesprochen, geschaut, was möglich ist, welche Ideen es gibt. Wie machen wir das Marketing und mit wem? Ich versuche die Ideen mit den richtigen Menschen zu verbinden. Ich kenne meine Grenzen, verstehe dass man starke Partner braucht.
Mischa Zverev: „Sascha ist dafür verantwortlich, dass die Mannschaft vereint ist“
Was sind Alexanders Aufgaben?
Er hat an vielen Telefonaten teilgenommen, kam mit verschiedene Vorschlägen an den Tisch. Vor allem war es wichtig aus Sicht des Spielers zu wissen worauf man achten muss. Aber er sitzt nicht am Computer und plant die Sitzplatzkapazität. Als Anführer der Gruppe, als Nummer eins der deutschen Mannschaft, ist er verantwortlich, dafür zu sorgen, dass die Mannschaft vereint ist, dass sie alle am selben Strang ziehen, dass alle an Bord sind. Er muss allen Mut geben. Am Ende des Tages konnten wir ein Angebot abgeben, das die ITF und Kosmos angenommen haben.
Stand ein anderer Austragungsort in Deutschland zur Auswahl?
Aus emotionaler Sicht nicht, Sascha wollte in Hamburg spielen. Da waren wir uns alle einig, dass dies ein guter Ort ist. Von der ganzen Logistik her ist Hamburg optimal, vor allem mit so wenig Zeit, die zur Verfügung stand.
Ihr Bruder war eher ein Gegner vom neuen Davis Cup-Format. Wie kam der Sinneswandel?
Saschas Meinung zum Davis Cup wurde etwas sanfter, nachdem wir erfahren haben, dass nun auch im September gespielt wird. Das ist ein ganz anderes Datum. Es wird auf Hartplatz direkt nach den US Open gespielt. Da wurde er gleich weichherziger.
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