Thanasi Kokkinakis: „Mir fehlte der Spaß”
Thanasi Kokkinakis, der 26-Jährige Australian Open-Sieger im Doppel, spricht im tennis MAGAZIN-Interview über die Schattenseiten seiner Karriere, Doppel mit Nick Kyrgios und seine Tattoos.
erschienen in tennis MAGAZIN-Ausgabe 07/2022
Herr Kokkinakis, wie gefallen Ihnen Pressekonferenzen?
Es stört mich nicht, wenn die Fragen in Ordnung sind. Es gibt Dinge, die ich mag, und andere, die mich nerven. Du bekommst die Chance, dich auszudrücken. Manchmal sind die Möglichkeiten, die man auf dem Platz hat, begrenzt. So kann man später seine Emotionen während eines Matches erklären, weil die Leute von außen nicht sehen, was vor sich geht.
Was sind schlechte Fragen?
Warum hast du verloren? Was ist schief gelaufen? Es gibt einige miese Fragen, mit denen wir Spieler konfrontiert werden.
Ihr Jahr hat gut begonnen. Was war ihr Schlüssel zum Erfolg?
Gesund zu bleiben. Außerdem habe ich 2021 angefangen, mit einem Fitnesstrainer zu arbeiten. Ich habe vergangenes Jahr viel auf der Challenger-Ebene gespielt, um mein Ranking zu verbessern, habe meinen Körper gestärkt, sodass ich nun in der besten körperlichen Verfassung bin, in der ich je war. Ich habe mich wieder daran gewöhnt, viele Matches zu spielen.
Kokkinakis: „Dann würde ich aufhören“
Was bedeutet es Ihnen, wieder auf dem ATP- Niveau mitzuspielen?
Letztes Jahr habe ich gesagt, wenn die Challenger mein Leben wären, würde ich aufhören. Wenn ich im Ranking um die 130 stünde und es keine Perspektive gäbe die Grand Slams oder die ATP-Tour zu spielen, würde ich etwas anderes tun. Es hat mir keinen Spaß mehr gemacht, aber ich hatte das große Ganze im Auge. Und hier bin ich!
Gab es einen alternativen Plan?
Ich hätte etwas gefunden, in den Medien oder im Radio. Ich mag es, meine Meinung zu sagen und zu reden. Aber ich habe zu hart gearbeitet, um hinzuschmeißen. Ich wusste, wozu ich fähig bin, wenn ich gesund bin. Natürlich wird man nicht immer großartige Siege haben. Aber die Wochen, die gut laufen, sind die ganze Mühe wert. Diese Emotionen kann man in anderen Lebensbereichen nicht erleben.
Kokkinakis über Kyrgios: „Ergänzen uns“
Sie haben mit Nick Kyrgios die Australian Open gewonnen. Was macht sie erfolgreich?
Wir verstehen uns abseits des Platzes sehr gut, das überträgt sich auf das Spiel. Viele Doppelpaare spielen nur zusammen, weil sie das Gefühl haben, dass sie gut spielen können. Dann stimmt die Chemie oft nicht. Unsere Stärken ergänzen sich: Wir schlagen beide gut auf und returnieren gut. Wir spielen einen anderen Stil, den viele Doppelspieler so nicht kennen. Wir haben einfach Spaß.
Werden Sie weiter zusammen spielen?
Ja, wir spielen Wimbledon und ich denke bei den US Open auch, eventuell ein paar Masters am Ende des Jahres. Vielleicht dann das Finale in Turin. Wer weiß, ob wir jemals wieder diese Chance bekommen werden, also können wir es wenigstens versuchen.
Kokkinakis: „Bin süchtig nach Tattoos“
Auch ohne Ranglistenpunkte planen Sie, in Wimbledon zu spielen. Warum?
Wenn das Preisgeld gleich bleibt, spiele ich. Ich habe letztes Jahr zu viele Challenger gespielt. Mich reizt die große Tour. Ich spiele dort im Hauptfeld, das ich seit 2017 nicht erreicht habe. Es ist ein unglaubliches Event. Natürlich hätte ich aus Eigeninteresse gerne Punkte. Aber der Anreiz ist auch so groß.
Welche Bedeutung haben Ihre Tattoos?
Mein erstes Tattoo, am Oberarm, sind die Namen meiner Großeltern. Sie heißen genauso wie mein Bruder und meine Schwester. Das ist eine tolle Tradition. Ich dachte, wenn das Tattoo familienorientiert ist, würde meine Mutter mich nicht gleich umbringen. Aber sie ist nicht glücklich darüber (lacht). Jetzt mache ich, was mir gefällt, ohne Bedeutung dahinter. Ich muss zugeben, ich bin ein bisschen süchtig nach Tattoos.
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