Was macht eigentlich… Jimmy Connors?

am 15. August 2016 um 11:26

Mit welchem aktuellen Spieler fühlen Sie sich am ehesten verbunden?
Mit Rafael Nadal. Er ist ein Mann nach meinem Geschmack. Um zu gewinnen, gibt er immer alles. Er kennt keine Kompromisse. Djokovic gefällt mir auch; ein Bursche mit gutem Charakter, der mental eisenhart geworden ist.

Wie gut spielen Sie selbst mit knapp 60?
Nicht so schlecht für mein Alter. In den USA habe ich gerade bei einer Turnierserie für Oldies mitgespielt („Champions Series“, Anm. d. Red.). Vor meinem ersten Match gegen Pete Sampras war ich etwas nervös. Ich hatte lange nicht mehr vor einem Publikum gespielt.

Wie ist es gelaufen?
Naja, Pete hat mich 6:4 geschlagen. Aber der ist ja auch ein paar Jahre jünger als ich.

Ihr US Open-Achtelfinale gegen Aaron Krickstein von 1991 wird vom US-Fernsehn immer mal wieder gerne gezeigt. Welche Erinnerungen haben Sie daran?
Es war die verrückteste Zeit meines Lebens, elf Tage im permanenten Ausnahmezustand. Es war Tennis im Tollhaus. Ich nahm die Fans mit auf eine wunderliche Reise. Dabei dachte ich eigentlich, meine Zeit als Profi wäre vorbei. Gegen Krickstein lag ich 2:5 im fünften Satz hinten, bog das Ding aber noch um. Hinterher wusste ich selbst nicht wie.

Sie schlugen damals mit 39 Jahren Spieler, die halb so alt waren wie Sie. Wie ging das?
Auch als 39-Jähriger galt für mich die Devise: kämpfen, kämpfen, kämpfen. Schon im ersten Match lag ich gegen Patrick McEnroe mit 0:2 Sätzen und 0:3, 0:40 im dritten Durchgang zurück – und gewann noch. Am Ende kam ich bis ins Halbfinale, das war echt irre.