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Bryan-Brothers: „Wir können auch Federer und Nadal schlagen!“

2013 hättet ihr den Grand Slam gewinnen können – alle vier Major-Turniere in einem Jahr. Wie bitter war die Niederlage im Halbfinale bei den US Open?

Mike: Es war eine einmalige Chance. Wir wussten, dass wir eine riesige Möglichkeit hatten, Geschichte zu schreiben. Klar waren wir enttäuscht nach der Niederlage.

Bob: Immerhin haben wir davor vier Grand Slams in Folge und die Olympischen Spiele in London gewonnen, das war quasi der „Bryan-Slam“! Man kann nicht alles haben im Leben und muss auch mal mit dem glücklich sein, was man erreicht hat.

Wie lange könnt ihr noch auf diesem Niveau spielen? Ihr seid beide schon 36 Jahre alt.

Bob: Das hast du richtig erkannt, wir sind beide gleich alt (lacht)! Im Ernst: Die Frage ist schwer zu beantworten. Das Schwierige im Doppel ist, dass beide Spieler gesund sein müssen. Das Verletzungsrisiko ist doppelt so groß.

Mike: Auf der anderen Seite: Guck’ dir Daniel Nestor an. Der ist 41 Jahre alt und spielt noch immer erfolgreich. Ich glaube, dass wir noch eine Weile auf diesem Niveau spielen können. Die Frage ist allerdings, wie lange wir das überhaupt noch wollen. Olympia 2016 in Rio könnte ein Ziel sein für uns. Vielleicht ist danach Schluss. Bis dahin kann aber noch so viel passieren. Wahrscheinlich hat Bob dann schon zehn Kinder.

Oder die Bryan-Brüder haben sich verkracht und spielen nicht mehr gemeinsam. Es gibt doch sicher auch bei Zwillingen mal Spannungen? 

Bob: Klar, bei wem gibt es die nicht? Aber Zwillinge halten normalerweise immer zusammen. Wir haben unser ganzes Leben lang alles geteilt. Als wir klein waren, schliefen wir sogar in einem Bett. Wir standen das erste Mal zusammen auf dem Court als wir zwei Jahre alt waren. Wir haben große Siege zusammen gefeiert und auch bittere Niederlagen gemeinsam durchgestanden. Das schweißt einen noch enger zusammen.

Erinnert ihr euch an euer erstes gemeinsames Doppel?

Mike: Ja, klar. Das war bei einem Kinderturnier zuhause in Kalifornien. Damals waren wir sechs Jahre alt…

Bob: …und wir haben das Ding direkt gewonnen! Eine schöne Erinnerung ist die an unser erstes Grand Slam-Turnier. Das waren die US Open 1995, dort bekamen wir eine Wildcard. Es war unglaublich aufregend, wir waren
erst 17!

Wimbledon 2013: Der Chest Bump (Brust-an-Brust-Sprung) ist DAS Markenzeichen der Brüder. Damit feierten sie auch dem verwandelten Matchball im Wimbledon-Finale 2013.

Wimbledon 2013: Der Chest Bump (Brust-an-Brust-Sprung) ist DAS Markenzeichen der Brüder. Damit feierten sie auch dem verwandelten Matchball im Wimbledon-Finale 2013.

Wie habt ihr euch geschlagen?

Mike: Wir haben in der ersten Runde verloren, 0:6, 4:6. Trotzdem war unsere Leistung in Ordnung. Wir konnten es damals nicht glauben, dass wir auf einmal bei den ganz Großen mitspielen durften. Wir hatten noch keine Vorstellung davon, dass wir irgendwann selbst mal dazugehören würden.

Bob: Unsere Ambitionen wuchsen erst nach der Zeit auf dem College. 1998 spielten wir unser erstes erfolgreiches Jahr auf der Challenger-Tour. Erinnerst du dich noch an unseren ersten ATP-Titel, Mike?

Mike: Ja, logisch! 2001 in Memphis. Und zwei Jahre später haben wir bei den French Open in Paris unser erstes Grand Slam-Turnier gewonnen. Ein paar Monate später wurden wir das erste Mal die Nummer eins der Weltrangliste.


Wer waren früher eure Vorbilder?

Mike: Es gab viele starke Doppelspieler. Am meisten inspiriert hat uns aber Andre Agassi. Er war ein geiler Typ, ein richtiges Idol. Unsere Wände waren mit unzähligen Postern von ihm zugekleistert.

Das amerikanische Herrentennis steht so schlecht da wie noch nie. Im Einzel gibt es nicht einmal mehr einen Top Ten-Spieler.Ihr seid die erfolgreichsten US-Profis. Könnt ihr euch darüber richtig freuen?

Mike: Das ist zwar traurig, aber es macht uns auch stolz. Es ist jedes Mal etwas Besonderes, unter der US-Flagge zu spielen. Wenn wir die letzten Amis im Feld sind, ist das extrem cool. Die Fans schwenken die Fahnen dann nur für uns.

Bob: Aber das Doppel wird nie die Bedeutung bekommen, die das Einzel hat. Das verstehen wir auch.

Werden eure Erfolge ausreichend gewürdigt?

Mike: Ich finde schon. Wir haben viele Fans und ein gutes Image. Wenn wir in großen Stadien spielen, sind die Ränge fast immer voll. Wir bekommen eine Menge Unterstützung und Anerkennung.

Bob: Natürlich geht es uns nicht so wie Federer oder Nadal, die nicht einmal unerkannt auf die Straße gehen können.

Mike: Überleg dir das mal! Die setzen einen Fuß aus dem Hotel und müssen sofort Autogramme schreiben. Wir können sogar normal ins Kino gehen.

Wie ist eure Beziehung zu Federer, Nadal und Co.?

Bob: Sehr gut. Wir haben eine Menge Respekt vor den Jungs – und ich glaube, sie auch
vor uns.

Mike: Wir sprechen oft mit ihnen. Wir sind zwar nur Doppelspieler, aber stell dir vor: Wir dürfen trotzdem die gleichen Umkleidekabinen und Fitnessräume benutzen (lacht). Man läuft sich schon häufig über den Weg.

Bob: Ich glaube, bei den Frauen ist es auf der Tour untereinander komplizierter als bei den Männern. Federer, Nadal und Djokovic sind die nettesten Profis, die jemals auf der Tour unterwegs waren. Wie sie sich in der Öffentlichkeit verkaufen, ist großartig.

Sollten die besten Einzelspieler häufiger im Doppel antreten, damit der Wettbewerb interessanter wird?

Mike: Das wäre gar nicht möglich. Wie sollen die Jungs beispielsweise bei Grand Slam-Turnieren auch noch im Doppel spielen? Die Majors sind körperlich so anstrengend. Sie brauchen die freien Tage während des Turniers.