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Zeljko Karajica: „WTA-Turniere sind schwierig zu planen“

Zwischenbilanz vom ProSiebenSat.1-Geschäftsführer Zeljko Karajica.

 

Seit einem Jahr überträgt die ProSiebenSat.1-Gruppe nun Tennis. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Grundsätzlich positiv. Wir haben viel Grundarbeit geleistet, die sich langsam auszahlt. Unsere Livestreams auf ran.de und tennis.de laufen perfekt. Zum Glück für uns kam auch der sportliche Erfolg der deutschen Teams im Fed Cup und Davis Cup hinzu. Dadurch sind sowohl das Zuschauerinteresse als auch die Quoten auf unserem Sender Sat.1-Gold angestiegen.

Wie hoch waren die Quoten genau?
Bei der Fed Cup-Partie gegen Serbien im April 2013, unserer Premiere, sahen rund 20.000 Zuschauer zu. Beim Fed Cup in Bratislava waren es im Schnitt 50.000 und 110.000 in der Spitze. Den Davis Cup gegen Spanien verfolgten im Mittel 100.000, die Spitzenwerte lagen bei 220.000. Ein Aufwärtstrend, der uns für künftige Übertragungen optimistisch stimmt.

Ist es richtig, dass die x-te Wiederholung von „Richterin Barbara Salesch“ auf Sat.1-Gold bessere Quoten bringt?
Das ist nicht vergleichbar. Wir haben mit Tennis­übertragungen neu angefangen. 15 Jahre lang lag Tennis in der deutschen TV-Landschaft brach. Wir wollen es neu aufbauen, aber das dauert.

Warum werden kaum Matches von WTA-Turnieren im Free-TV übertragen, wie Sie es in Aussicht gestellt hatten?
2013 zeigten wir zwei WTA-Endspiele auf Sat.1-Gold live: Carlsbad und Stanford. Und vom WTA-Masters in Istanbul übertrugen wir die Halbfinals und das Finale…

… aber da war die deutsche Teilnehmerin Angelique Kerber schon ausgeschieden.
Dass Angelique Kerber sich für Istanbul ­qualifiziert, war erst wenige Tage vor Turnierbeginn klar. So schnell konnten wir nicht reagieren. WTA-Turniere sind aus programmplanerischen Gesichtspunkten schwierig, weil es bis zum Halbfinale keine festen Spielzeiten gibt. Wir müssen etwa sechs Wochen im Voraus die ­Programmzeiten an die großen Fernsehzeitschriften weitergeben. Oftmals erfahren wir während einer Turnierwoche aber erst am Vorabend, wann eine Deutsche am nächsten Tag wieder spielen muss. Wir können nicht ganze Nachmittage für Tennisüber­tragungen frei­halten. Doch genau aus diesem Grund gibt es unsere kostenfreien Livestreams, auf denen viele Matches – auch ohne deutsche Beteiligung – verfolgt werden können. Online können wir einfach schneller und flexibler reagieren.

Was muss passieren, damit mehr Tennis im Free-TV gesendet wird?
Wir müssen es schaffen, Tennis als Massensportart wieder in die Köpfe der Leute zu bringen. Zwingende Voraussetzung dafür sind allerdings Erfolge von deutschen Spielern und den Nationalmannschaften.

Wer erreicht bessere Quoten: Sabine Lisicki oder Angelique Kerber?
Das macht für uns keinen Unterschied. Was wir in Deutschland brauchen, ist ein nach­haltiger Erfolg der deutschen Spielerinnen – egal, wie sie heißen. Wir haben die Hoffnung, dass mehrere Damen weiter zum Aufschwung des Tennissports beitragen.

Wird zukünftig mehr Herrentennis gezeigt, wie Sie es anfangs versprochen hatten?
Da sind wir momentan in Gesprächen. Gerade in Bezug auf deutsche Turniere bemühen wir uns, einige Matches zu übertragen.

Noch in diesem Jahr?
Lassen Sie sich überraschen. Noch ist nichts entschieden. Ein Stück weit hängt es aber auch vom Erfolg der deutschen Profis ab.

 

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