Alles richtig gemacht, Nole!
Novak Djokovic beendet vorzeitig die Saison. Es ist die richtige Entscheidung.
Rückkehr zu den Australian Open geplant
Unter normalen Umständen hätte die Pressekonferenz am Mittwoch in Belgrad für ein mittleres Erdbeben gesorgt: Novak Djokovic, der Überspieler der letzten Jahre, beendet vorzeitig die Saison. Der Juli ist noch nicht rum, es steht noch ein Grand Slam-Turnier aus, diverse Masters-Turniere, Davis Cup, das Saisonfinale in London, aber die Spielzeit 2017 ist trotzdem gelaufen. Neueinstieg im Januar 2018. Geplant ist, dass der Weltranglisten-Vierte ein Vorbereitungsturnier vor den Australian Open spielt und dann in Melbourne angreift.
Unter normalen Umständen ein Kracher. Aber irgendwie hat man es geahnt. In Wimbledon blieb Djokovic seltsam unter dem Radar. Er spielte bis zu seinem Ausscheiden im Viertelfinale gegen Tomas Berdych nicht schlecht. Aber dem Sieger von 2011, 2014 und 2015 hatte man dennoch wenig zugetraut. Dazu kamen seine Aussagen in den Pressekonferenzen. Tenor: Tennis ist nicht das Wichtigste. Es geht darum, die Balance in seinem Leben zu finden. Es schien wie ein Ausflug ins Esoterische. Dazu passte, dass sein Coach Andre Agassi ähnlich tickt.
Agassi riet Djokovic zur Pause
Mit Agassi will er übrigens 2018 „als Headcoach“ weitermachen und mit dem Rest seines Teams auch. Agassi war es auch, der dem am Ellbogen verletzten Djokovic zu der Pause riet, der ihn zu Ärzten in Toronto begleitete. Djokovic selbst spricht von einer Ellbogen-Verletzung. Erst habe sie ihn nur beim Aufschlagen behindert, dann kamen Probleme bei der Vorhand dazu. Dass Elle oder Speiche gebrochen sind, ist nicht bestätigt. Klar scheint aber: Die Verletzung ist schwer. Namhafte Ärzte, so Djokovic, hätten ihm zu der Pause geraten.
Er selbst glaubt, dass die rund fünf Monate wie im Flug vergehen werden. Er möchte sich gründlich wieder auskurieren. Dann langsam das Training beginnen und steigern. Vor allem aber will er das Familienleben genießen. Sein Frau Jelena erwartet ihr zweites Kind. „Wir bereiten uns darauf vor, ein neues Familienmitglied zu begrüßen.“
Viele Parallelen zwischen Djokovic und Federer
Bei all dem muss man an Federer denken, an die Bilder in Wimbledon, wo die Familie auf der Tribüne Zeuge des achten Wimbledonsiegs des Schweizers waren. Mehr Harmonie ging nicht. Und vielleicht hat sich Djokovic von Federer inspirieren lassen. Die beiden stehen sich zwar nicht besonders nahe, aber es gibt haufenweise Parallelen: Beide sind Ehemänner, Väter, beide haben das Welttennis dominiert und gelernt, mit Krisen umzugehen. Beide – aber das nur am Rande – sind die einzigen Tennisspieler überhaupt, die mehr als 100 Millionen Dollar Preisgeld eingespielt haben. Auch das spiegelt die unglaubliche Leistung wider. Da kann man mal Pause machen.
„Ich habe mehr als zehn Jahre kein großes Turnier verpasst“, sagt Djokovic. „Mein Körper hat seine Grenzen und das muss ich akzeptieren. Ich bin dankbar für alles, was ich erreicht habe.“ Recht hat er. Der Akku war schon 2016 nach dem Gewinn der French Open leer. Gefühlt kommt das Break ein Jahr zu spät. Aber besser spät als nie (okay, 5,- Euro ins Phrasenschwein). Djokovic hat alles richtig gemacht. Meine Prognose: 2018 wird ein überragendes Jahr für ihn!
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