Andrea Petkovic braucht einen erfahrenen Coach!
Andrea Petkovic spielt 2015 eine Saison mit Höhen und Tiefen. Sie braucht einen erfahrenen Coach, um 2016 richtig anzugreifen, meint unser Reporter.
Eigentlich waren die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Saison ideal. Einige Experten hatten Andrea Petkovic sogar zugetraut, in diesem Jahr dorthin zurückzukehren, wo sie erstmals im Oktober 2011 stand: in die Top Ten. Ja, sie hatte als Nummer 14 der Welt den Saisonstart verpatzt, in Brisbane, Sydney und bei den Australian Open drei Erstrundenniederlagen in Folge kassiert. Aber dann – erinnern Sie sich noch? – folgten diese zwei Wahnsinnspartien in Stuttgart beim Fed Cup gegen Australien, zwei echte Energieleistungen, typische Willenssiege à la „Petko“. Erst rang sie Samantha Stosur mit 12:10 im dritten Satz nieder, einen Tag später bezwang sie Jarmila Gajdosova mit 8:6 im letzten Durchgang. Kein Zweifel: Dass die deutsche Fed Cup-Mannschaft die erste Runde überstand, war vor allem ihr Verdienst.
Zehn Auftaktniederlagen 2015
Einige Tage später gewann sie in Antwerpen ihren sechsten WTA-Titel (kampfloser Sieg im Finale) und erreichte im März in Miami, als sie ihr vielleicht bestes Tennis der letzten vier Jahre spielte, das Halbfinale. Die Initialzündung für den so lange erhofften Sprung in die absolute Weltspitze? Fehlanzeige. Acht Monate später steht Andrea Petkovic schlechter da als zu Beginn des Jahres. Platz 20 in der Weltrangliste – kein Absturz, aber deutlich entfernt von den eigenen Ansprüchen. Den Erfolgen in der ersten Saisonhälfte stehen zehn Auftaktniederlagen 2015 gegenüber – zuletzt Anfang dieser Woche beim WTA-Turnier in Linz, wo Petkovic gegen die Schwedin Johanna Larsson (WTA Nr. 59) 6:3, 3:6, 4:6 verlor. Bei den Grand Slam-Turnieren scheiterte sie an Madison Brengle (Nr. 64), Sara Errani (Nr. 17), Zarina Diyas (Nr. 34) und bei den US Open an Qualifikantin Johanna Konta (Nr. 97) – von der Italienerin abgesehen alles Gegnerinnen, die Petkovic als potenzielle Top Ten-Spielerin normalerweise bezwingen muss. Mit Ekaterina Makarova, Karolina Pliskova und Dominika Cibulkova gewann sie in der ganzen Saison gerade einmal gegen drei Spielerinnen aus den Top 20.