Andrea Petkovic braucht einen erfahrenen Coach!
Was man Petkovic attestieren muss: Sie spielt innerhalb eines Matches noch immer zu wenig konstant, wackelt häufig gegen wesentlich schlechter eingestufte Gegnerinnen. In diesen Partien wirkt sie oft verkrampft, ist zu selten in der Lage, ihr Spiel zu ändern, auf die Spielweise der Gegnerin zu reagieren. „Sie muss lernen, variabler zu agieren und die Bälle mit einer höheren Flugkurve zu schlagen“, hatte Fed Cup- und Davis Cup-Co-Trainer Dirk Dier schon im Frühjahr gefordert. Er betreute Petkovic in dieser Phase der Saison einige Monate auf der Tour, kennt sie seit mehr als zwölf Jahren und ist schon lange ein enger Vertrauter der Darmstädterin. Einen ähnlichen Ansatz verfolgte auch der Niederländer Eric van Harpen, der Petkovic 2014 trainierte und damals so treffend formulierte: „Oft spielt Andrea das, was sie spielen möchte, nicht das, was sie spielen sollte.“
Suche nach einem Coach
Die Zusammenarbeit ist mit beiden lange beendet, Petkovic wird inzwischen von Boris Conkic betreut, einem 28-jährigen Serben, der 2006 einmal die Nummer 574 der Welt war. Klar ist: Auch Vater Zoran mischt im Hintergrund mit, zieht die Fäden im Team und hat nach wie vor einen großen Einfluss auf seine Tochter. Ein Zustand, der alles andere ideal ist. Wirklich zufrieden – das sickerte in den vergangenen Wochen immer wieder aus dem erweiterten Umfeld der Fed Cup-Spielerin durch – ist Petkovic mit dieser Situation selbst nicht. Allerdings heißt es auch, sie tue sich schwer, einen Trainer zu finden, der zu ihr passt, ihr auf Augenhöhe begegnet. Martina Navratilova galt als Kandidatin. Sie ist gut mit Fed Cup-Teamchefin Barbara Rittner befreundet, verfolgt das Damentennis intensiv und betreute Anfang des Jahres kurz Agnieszka Radwanska. Doch Petkovic zeigte sich überrascht von dieser Idee, winkte ab. Und Boris Becker? Zu ihm hat sie zwar einen engen Draht, als Coach kommt er aufgrund seines Engagements bei Novak Djokovic jedoch nicht infrage. „Boris ist nicht mein Ratgeber. Er gibt mir gelegentlich Tipps. Es ist ein freundschaftliches Verhältnis, das durch Zufall entstanden ist“, sagt die Deutsche im großen Interview im neuen tennis MAGAZIN, das am 23. Oktober erscheint.
Ende einer Achterbahnsaison
Am Ende bleibt eine Erkenntnis: In einer Achterbahnsaison 2015, in der es mehr Schatten als Licht gab, hat Petkovic zu wenig aus ihren Möglichkeiten gemacht und zu viele Chancen verpasst. Und dennoch bleibt auch eine Hoffnung: dass sie 2016 einen erfahrenen Coach verpflichtet, der sie nicht nur übergangsweise, sondern dauerhaft betreut – und ihren ausgeprägten Kampfgeist um spielerische Lockerheit, Variabilität und vor allem Konstanz erweitert. Dann bleibt auch der Sprung in die Top Ten realistisch.air jordan 1 low outlet | what is the next air jordan 1 release