Angie Kerber: Mit Winnern zum Winner

Sollte Kerber das Finale erreichen, müsste Serena sie schlagen. Die Wahrscheinlichkeit auf das Traumfinale ist groß. Zwar zeigt Kerbers Halbfinal-Gegnerin Caroline Wozniacki wieder ansteigende Form, aber beim klaren 6:0, 6:2 gegen die Lettin Sevastova war die Gegnerin verletzt. Also: Kerber ist auch in diesem Match die große Favoritin.

Kerber gegen Serena – es wäre auch das dritte Grand Slam-Finale nach Melbourne und Wimbledon in der laufenden Saison. Hätte jemand diese Rivalität vorhergesagt, er wäre für verrückt erklärt worden. Inzwischen muss man attestieren: Die beiden sind mit Abstand die besten Damen der Welt. Es wäre ein Hohn, wenn Agnieszka Radwanska, die im Big Apple auch die Chance hatte, die Nummer eins zu werden, es geschafft hätte.

Kerber und Williams sind die Damen, die ihre Sportart dominieren. Williams ist ein Champion. Sie will nur gewinnen, es geht nur um Titel. Die US Open 2016 wären ihr 23. Grand Slam-Erfolg, einer mehr als Steffi Graf. Im letzten Jahr scheiterte sie an der historischen Chance, den echten Grand Slam zu gewinnen. Damals spielte sie nur für die Geschichtsbücher, es gab keine Gegnerin. Sie selbst war ihre härteste Gegnerin.

Jetzt hat die Gegnerin ein Gesicht. Das von Angie Kerber. Serena spürt ihren Atem. Es ist die spannendste Geschichte, die es seit Jahren im Damentennis gab.