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Boris Becker: „Es muss wieder mehr über Tennis geredet werden“

Becker berichtete nochmals, dass er und Kohlmann vor den Absagen für die Relegationspartie in Portugal mit den Zverevs und Philipp Kohlschreiber und deren Teams im Austausch waren und es „drei individuelle Gründe für die Absagen gab.“ Die Nachricht des Tages lautete aber: „Alle drei wollen 2018 in der ersten Runde in Australien dabei sein – natürlich kann kurzfristig aber immer etwas passieren.“ Das hätten Spieler und Verantwortliche gegenüber Becker und Kohlmann betont. Hanfmann schwärmte derweil von der individuellen Betreuung Kohlmanns in Portugal. „Klar waren wir medial als B-Team abgestempelt, aber davon war in Portugal nichts zu spüren. Wir konnten unser Maximum abrufen.“

Kohlmann und Becker gaben zudem einen Einblick, wie die Kommunikation verlaufe: „Wir stehen etwa mit dem Vater von Alexander im ständigen Austausch, um auch die Betreuerteams unserer Topspieler permanent mit einzubinden“, sagte Kohlmann. Becker schränkte jedoch ein: „Es geht nicht, dass während der Davis Cup-Woche zwei Spieler und sechs Trainer auf dem Platz stehen.“
Eine Kommunikation mit viel Fingerspitzengefühl wird in den kommenden Monaten wohl die wichtigste Aufgabe. Der Davis Cup ist weiter ein Thema, mit dem medial viel wiedergutzumachen ist, aber, das haben die Absagen gezeigt, auch noch mehr zerstört werden kann.

Becker: „Leistungszentren enorm wichtig“

Bevor es nach der kurzweiligen Runde zum Austausch an den DTB-Stützpunkt Oberhaching ging, betonte Becker deren Wichtigkeit. Eines seiner Hauptaugenmerke liegt dabei auf der Förderung von weiteren Stützpunkten des DTB. Momentan gibt es neben Oberhaching bei München, Stuttgart, Hannover und Kamen Leistungszentren. „Das ist enorm wichtig für die Spieler. Wir sind da aber noch anders aufgestellt als beispielsweise Spanien“, so Becker.

In Ismaning vor Ort: tM-Gastautor Jannik Schneider ist als Redakteur für das Sportportal spox.com tätig. Dort berichtet er hauptsächlich über Tennis, Sportpolitik und Doping.

Ein Problem, das der deutsche Tennissport zudem hat, ist die geringe Turnierdichte in der Bundesrepublik. Während zum Beispiel in Italien über 20 Challenger-Turniere ausgetragen werden, sind es hier lediglich sechs. „In anderen Ländern wird das staatlich finanziert oder durch die Grand Slams getragen“, sagt Dr. Peter Aurnhammer. Probleme gebe es auch bei den hiesigen Future-Turnieren.

Insgesamt rückte Becker aber den Spitzensport in den Fokus. „Wir müssen wieder dahin kommen, dass wir in Deutschland wieder mehr über Tennis reden.“ Ein Meilenstein sei die Qualifikation von Alexander Zverev für das ATP-Finale in London der besten acht Spieler. „Alex ist schon sehr weit und mit seinem Team ein stückweit selbstständig. Aber wir als DTB werden alles tun, um ihn so zu begleiten, dass er in der Zukunft das Maximum herausholen kann“, resümierte Becker.

Yannick Hanfmann ist von solchen Rankings noch weit entfernt, erntete aber von Becker ein Sonderlob – und das nicht nur sportlich. Als der 25-Jährige seine individuelle Laufbahn kurz vor Beckers eingangs erwähnten Zwischenruf sehr anschaulich nacherzählte, drehte sich Becker zu Sportdirektor Eberhard und nickte ihm zu. „Das ist ein guter Junge.“cheap air jordan 1 mid | nike factory outlet pottstown pa