Das kriselnde Damentennis
Das Herrentennis erlebt dank Roger Federer derzeit epische Zeiten – der Damen-Zirkus dagegen schwächelt. Jede kann jede schlagen. Die Gesichter wirken austauschbar.
Seit diesem Montag steht es schwarz auf weiß – oder viel mehr fuchsiafarben auf weiß – auf der WTA-Homepage: Angelique Kerber ist wieder die Nummer eins der Weltrangliste. Dabei zehrt die 29 Jahre alte Kielerin allerdings noch von ihrem Superjahr 2016; Kerber gewann keines der letzten zehn Turniere, an denen sie teilnahm. Im „Road to Singapore“-Race taucht sie nur auf Platz 13 auf – vor ihr liegen zum Beispiel Johanna Konta (9.) und Mirjana Lucic-Baroni (10.). Es lässt sich nicht schönreden: Das Damentennis kriselt. Man mag Elena Vesnina (30) den Indian Wells-Triumph von Herzen gönnen, aber – sorry! – sie ist in erster Linie eine Weltklasse-Doppelspielerin (2 Grand Slam-Titel und Olympia-Gold in Rio 2016). Und ihre russische Landsfrau und Finalgegnerin Svetlana Kuznetsova (31) ist irgendwie so … 2009.
Serena Williams ist immer noch die Jahresbeste
In Abwesenheit der am Knie verletzten Serena Williams und ihrer zuletzt ärgsten Widersacherin Victoria Azarenka (hat ein Kind bekommen) fehlen im Damentennis dominante Superstars mit Aura, die das Publikum faszinieren. Und die es zu schlagen gilt. Jede schlägt jede, die Gesichter werden beliebig und austauschbar. Wie sie nun heißen – ob Kerber, Simona Halep oder Agnieszka Radwanska: eine inkonstanter als die andere. Vielleicht mit Ausnahme der Weltranglistendritten Karolina Pliskova aus Tschechien, die bereits zwei Titel in dieser Saison gewann (Brisbaine und Doha), in Indian Wells aber die Chance auf ihren bisher größten Coup ausließ. Und in der Jahreswertung auf dem Weg zu den WTA-Finals in Singapur nur Zweite hinter Williams ist – obwohl die Australian Open-Siegerin bloß an zwei Turnieren teilnahm!
Die WTA braucht die Dopingsünderin Sharapova
Aufregende Jungstars sind aktuell auch nicht in Sicht oder außer Form: Eine Genie Bouchard (23) flog in Indian Wells schon wieder in der ersten Runde raus, diesmal gegen Annika Beck; der Fokus der Kanadierin scheint eher auf ihrer Instagram/Bikini-Model-Karriere zu liegen.
In einer Zeit, in der das Herrentennis mit „NextGen“-Typen wie Nick Kyrgios und Alexander Zverev und dem über allen schwebenden „GOAT“ Roger Federer derart boomt, wird die Schwäche des Damentennis noch offensichtlicher. Deshalb setzt die WTA so verzweifelt auf Maria Sharapova, die am 26. April in Stuttgart zurückkehrt. Dopingsünderin hin oder her.air jordan 1 royal nike outlet | 1576 nike air jordan 1 grises y negras