Davis Cup: Es war einmal…
Die Davis Cup-Reform ist da. Wird der gigantische Deal zwischen Gerard Piqué und David Haggerty zur Blase?
Kennen Sie die beiden Herren oben im Bild? Wenn Sie Hardcore-Fan sind, wahrscheinlich ja. Falls nicht – es handelt sich um Gerard Piqué und David Haggerty. Der eine ist Verteidiger beim FC Barcelona, Hobbytennisspieler und hat gerade mit seiner Agentur Kosmos das Welttennis revolutioniert. Der andere ist ITF-Präsident und benötigte dringend ein Erfolgserlebnis, um nicht vom Hof gejagt zu werden. Haggerty brauchte Piqué und Piqué brauchte Haggerty.
Wie die Davis Cup-Reform gelingen konnte
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Beim jährlichen Meeting des Weltverbandes in Orlando gelang beiden das schier Unglaubliche. Sie schafften den Davis Cup ab, indem sie dafür sorgten, dass mehr als zwei Drittel der Delegierten für eine Reform votierten, bei der noch längst nicht alle Details geklärt sind. Wie das möglich war? Die Kurzversion: Piqué und Kosmos garantierten drei Milliarden US-Dollar für 25 Jahre, Haggerty ging mit gefülltem Portemonnaie auf Reisen und versprach kleinen Verbänden eine Menge Geld. Viele der großen Verbände folgten ihm auch. Es kann jetzt darüber gestritten werden, ob beispielsweise die Franzosen und die Amerikaner aus Überzeugung für das neue Format gestimmt haben oder ob die Multimillionen den Ausschlag gaben. Einige der Verschwörungstheorien, die kursieren, lesen Sie in unserer großen Analyse „Neuanfang oder Untergang?“ in unserem aktuellen Heft.
Als ich erstmals die unglaublichen Zahlen hörte, mit denen das Gros der Tennisfunktionäre geködert wurden, musste ich an eine andere vermeintliche Revolution denken. 1999 versprach das Schweizer Marketing-Unternehmen ISL der ATP-Tour 1,2 Milliarden Dollar für zehn Jahre. Eine neue Turnierlandschaft sollte entstehen. Größer, schöner, besser als alles, was davor war. Bekanntlich ging ISL schon 2001 pleite. Könnten auch die Kosmos-Milliarden zur gigantischen Blase werden? Ach ja: Einige werden sagen, es gibt ihn doch noch, den Davis Cup, nur im neuen Gewand. Für mich heißt es: Es war einmal…
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