Davis Cup: Schatten über Berlin
Jemand musste versuchen zu retten, was nicht mehr zu retten war – der für den Sport zuständige Vizepräsident Dirk Hordorff. Dem Zverev-Bashing setzte er entgegen: Die Gründe für die Absage Zverevs seien nachvollziehbar. Es machte die Sache nicht besser, weil man wirklich keinem Fan vermitteln kann, dass ein Spieler nicht antritt, weil ihm der Bodenbelag nicht passt. Dazu kommt, dass Zverev in der Woche nach Berlin in St. Petersburg spielt, wo er einen Batzen Kohle als Antrittsprämie verdient. Übrigens auf Hardcourt. Andererseits: Der DTB muss seinem Star Zverev zur Seite stehen. Darf ihn nicht verärgern, immerhin plant man die Zukunft mit ihm. Ist Zverev „überspielt“, wie es heißt? Tut man ihm Unrecht? Vielleicht. Sollte er aber tatsächlich in St. Petersburg antreten, wäre der Beigeschmack bitter.
Das vorläufige Ende der Schlammschlacht hinter – mittlerweile muss man sagen vor – den Kulissen? Mitnichten! In der „Süddeutschen Zeitung“ kündigte Hordorff Sanktionen für Brown, Zverevs Bruder Mischa und Kamke an: „Wir werden diese Spieler eine Saison lang nicht mehr für den Davis Cup berücksichtigen.“ Und weiter: „Wir wollen Spieler, die sich ganz mit dem DTB-Team identifizieren.“ Brown warf er „Rosinenpickerei“ vor – bei „strahlenderen Erstrundenpartien“ dabei zu sein „und sich dann dem Abstiegskampf zu verweigern.“ Worauf Brown per Twitter gegen den DTB zurückschlug und hart gegen Zverev schoss.
https://t.co/LcfFgZcaDS@DTB_Tennis @TennisMagazine @SZ @wwwTennisNetCom pic.twitter.com/m2YXOf1wIs
— Dustin Brown (@DreddyTennis) September 14, 2016
Was bleibt als Conclusio, dieser Geschichte, die noch nicht beendet ist? Viel Ärger zwischen dem DTB und einigen seiner Spieler, eine komplett aus dem Ruder gelaufene emotional aufgeheizte Debatte, die ein katastrophal schlechtes Licht auf das anstehende Wochenende wirft. Ein Verband, der die Krise selbst verstärkt hat, anstatt sie zu managen. Und vor allem ein Eindruck: Es wird mit zweierlei Maß gemessen. Wie sagte Hordorff: „Wir wollen Spieler, die sich ganz mit dem DTB-Team identifizieren.“ Ein Vorschlag: Wie wäre es, wenn Zverev nach Berlin reist, um das Team von der Bank anzufeuern? Bei den Franzosen praktizieren dies Stars wie Monfils oder Simon immer mal wieder. Ach ja: Von Berlin bis St. Petersburg sind es rund zweieinhalb Stunden per Flieger…zapatillas air jordan 1 outlet | michael kors outlet store gilroy ca