Die zweite Karriere des Boris Becker
Die Becker-Kritiker – sie sind verstummt. Spricht man mit Leuten aus der Szene, dann hagelt es Lob von allen Seiten. Egal, ob Profis, Trainerkollegen, Sponsoren oder Offizielle – sie alle preisen Beckers Sachverstand, sind der festen Überzeugung, dass seine Tipps, das tausendstel Quentchen ausmacht, das am Ende über Sieg oder Niederlage entscheidet. Der führende Mitarbeiter einer Schlägermarke, der mir damals in Australien auf der Fahrt vom Melbourne Park in die City erzählte, dass man im Team Djokovic mit Becker gar nicht zufrieden sei und dass er nicht viel auf die Zusammenarbeit gebe – auch er verstummt.
Nur ein Stern unter vielen
Becker selbst sagt: „Der Erfolg liegt vor allem am Spieler selbst und nicht am Trainer.“ Er sagt auch: „Novak hat ein hervorragendes Team um sich herum. Ich freue mich, ein Teil davon sein zu können.“ Kurz: Er gibt sich bescheiden, ja fast demütig. Das ist kein Kalkül, kein Fishing for Compliments –der Becker ante 2014 tickt mittlerweile wirklich anders als der Egoist früherer Jahre. War er früher der Fixstern, dann ist er heute im Kosmos Djokovic ein Stern unter vielen. Er – und das ist vielleicht seine größte Leistung – hat sofort gewusst, dass in der neuen Beckerschen Zeitrechnung ein anderer der Boss ist – nämlich Djokovic.
Klar ist auch, aber das schmälert Beckers Leistung nicht, dass der damals angeschlagene Ex-Champ, dringend einen Coup brauchte. Einen Coup, der sich als Sechser im Lotto herausgestellt hat. Für beide. Mit Becker kehrte Djokovic auf Platz eins der Weltrangliste zurück, gewann vier seiner zehn Grand Slam-Titel, darunter zweimal Wimbledon.
„Becker ist wieder da angekommen, wo er hingehört“, ist der häufigste Satz der Szenekenner. Es wäre ihm und der Tour zu wünschen, dass er lange bleibt.zapatillas air jordan 1 outlet | JmksportShops | Chaussures, sacs et vêtements | Livraison Gratuite