Sharapova, Meldonium und die Folgen
Diese Nachricht schockt die Tenniswelt: Maria Sharapova positiv auf Doping getestet!
Maria Sharapova ist bei den Australian Open positiv auf Meldonium, ein blutverdünnendes Mittel, getestet worden. Sie hat es selbst bei einer Pressekonferenz in L.A. publik gemacht.
Zu lachen gab es nur einmal etwas, als Maria Sharapova sagte: „Ich weiß, viele haben gedacht, dass ich heute meinen Rücktritt bekannt gebe. Aber wenn es so gewesen wäre, hätte ich kein schäbiges Hotel in Downtown L.A. mit einem hässlichen Teppich ausgewählt, sondern ich hätte es bei einem Turnier getan.“
Ein Turnier, wie Indian Wells, das gerade begonnen hat und das Sharapova vor ein paar Tagen absagte. Als es hieß, dass sie eine Pressekonferenz geben würde und alle US-Sender von ABC bis ESPN darüber berichteten, war klar, dass es sich nicht um eine Lapalie handeln würde, sondern um etwas Ernstes. Die Spekulation, die am höchsten gehandelt wurde: Rücktritt.
Im Pressezentrum von Indian Wells ging es am Montagmittag vergleichsweise vergnügt zu. Um kurz vor zwölf Uhr Ortszeit laufen die Live-Übertragungen aus Downtown L.A. auf Tennis Channel. Expertin Lindsay Davenport witzelt über ihre magere Bilanz gegen Sharapova (1:5) und Bilder der Karriere der früheren Nummer eins werden gezeigt: Wie sie mit 17 Wimbledon gewinnt, wie sie zum ersten Mal die US Open gewinnt, ihr Paris-Sieg.
Um Punkt zwölf Uhr die Schalte ins Hotel. Sharapova trägt ein schwarzes Kleid, die blonden Haare hat sie offen. Sie erzählt flüßig, nur einmal stockt sie, ist um Fassung bemüht, aber es laufen keine Tränen.
„Vor ein paar Tagen erhielt ich einen Brief von der ITF“, beginnt sie ihre knapp fünfminütige Erklärung. Ein paar Sekunden später steht die bittere Wahrheit fest: Die 28-jährige Russin wurde am 26. Januar bei den Australian Open positiv auf Meldonium getestet. Dabei handelt es sich um ein blutverdünnendes Mittel. Es fördert die Durchblutung und ist geeignet als Medikament gegen Angina Pectoris und Herzerkrankungen.