Editorial: Barbara Rittner wie Joachim Löw
„Sieger siegen, Verlierer haben Ausreden!“ Gesagt hat das Floyd Mayweather junior jüngst nach seinem Jahrhundertkampf gegen Manny Pacquiao.
Der Boxchamp kennt sich mit dem Gewinnen aus. Seine beeindruckende Statistik: 48 Kämpfe, 48 Siege.
Die Fed Cup-Bilanz von Barbara Rittner als Teamchefin liest sich da etwas anders: in 23 Partien setzte es 10 Niederlagen. Die jüngste im Halbfinale in Russland tat besonders weh. In den vergangenen Jahren war die Chance auf den Titel bei einem garantierten Heimspiel im Finale nie größer.
Und nach der kurzfristigen Absage von Maria Sharapova gingen die deutschen Mädels sogar als Favorit in das Duell in Sotchi. Nur leider wurden sie dieser Rolle nicht gerecht.
Fakt ist: Die Pleite muss sich Rittner, die den Fed Cup-Sieg als Ziel ausgegeben hatte, selbst anrechnen. Auf die sich stets aufopfernde Petkovic und die durch den Turniersieg zuvor in Charleston vor Selbstvertrauen strotzende Kerber am Samstag zu verzichten, war schlichtweg ein Fehler. Erschöpfung hin, Erschöpfung her. Ihre Klasseform stellten beide ja nur 24 Stunden später unter Beweis, als sie die Einzel drei und vier glasklar gewannen. Rittner hätte im Nachgang gut daran getan, sich dies auch einzugestehen. Stattdessen gibt Sie zu Protokoll, dass sie letztlich genau so wieder entscheiden würde, keine Fehler gemacht hätte und die Schuld nicht bei ihr zu suchen sei. Aber bilden Sie sich doch einfach Ihre eigene Meinung beim Lesen des Interviews (ab Seite 46).
Barbara Rittner wie Joachim Löw
„Verlierer haben Ausreden!“ Das konnten wir über viele Jahre auch bei Fußball-Bundestrainer Joachim Löw beobachten. Stets mit dem Ziel zu einem Turnier gereist, den Titel zu holen, scheiterte Löw mehrfach. Dass die Mannschaft zwischendurch auch mal begeisterte, überdeckte klare Löw-Fehler. Am auffälligsten wurde dies bei der Niederlage im EM-Halbfinale gegen Italien 2012, die Löw mit seiner absurden Taktik und Aufstellung auf seine Kappe nehmen musste. Sich selbst in die Verantwortung nahm Löw anschließend jedoch erst einmal nicht. Genauso wenig wie jetzt Rittner. Bleibt zu hoffen, dass die Fed Cup-Chefin wie der Bundestrainer irgendwann mit einem Titel dasteht. Denn wer gewinnt, der braucht ja keine Ausreden!
Apropos Ausreden: Ich tische meiner Frau unzählige auf, um ihr zu erklären, warum ich nicht an meiner Fitness und meinem Körper arbeite. Fitnessstudio zu teuer. Geräte zu sperrig. Und ja ohnehin viel zu wenig Zeit. Alles Quatsch! Denn um richtig fit zu werden, braucht es nicht mehr als das eigene Körpergewicht und die richtigen Übungen. Das beweist unser tM-Kollege Felix Grewe, der zusammen mit Fitnesspapst Mike Diehl ein tolles Ratgeberbuch verfasst hat. Zehn Übungen daraus stellen wir Ihnen ab Seite 68 in diesem Heft vor. Für mich gilt also ab sofort ebenfalls: Keine Ausreden mehr!
Hier die Ausgabe 6/2015 des tennisMAGAZIN downloaden!
men’s new jordans release dates | off white nike presto white aa3830 100