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on Day Fourteen of the 2015 US Open at the USTA Billie Jean King National Tennis Center on September 13, 2015 in the Flushing neighborhood of the Queens borough of New York City.

Ein Herz für Novak

An all die Federer-Romantiker und blinden Gefolgsleute des Schweizers da draußen: Akzeptiert endlich, dass Djokovic viel mehr als eine menschgewordene Play Station-Figur ist, die stundenlang Bälle von der Grundlinie zurückspielt – egal, mit wie viel Druck und Spin der Gegner agiert. Nehmt es hin, dass er in Sachen Beweglichkeit, Schnelligkeit und Spielübersicht das Herrentennis auf ein neues Level gehoben hat. Diskutiert doch mal darüber – und nicht über einen lächerlichen Kunstschlag von Federer, den „SABR“, mit dem er kurzfristig überraschen konnte, dessen Wunder-Wirkung aber spätestens seit der jüngsten Niederlage wieder verpufft ist. Honoriert doch auch mal die Stärke des Serben, dass er in den großen Momenten eines Grand Slam-Finals voll da ist und Breakbälle ohne Ende abwehren kann. Vergegenwärtigt euch, was Djokovic in diesem Jahr geleistet hat! Am Ende fehlt ihm genau ein Sieg, um den echten Grand Slam zu holen, weil er das Finale von Paris gegen Stan Wawrinka verlor. Klar, Federer hat genau das 2006 und 2007 geschafft. Es gibt aber keinen Grund, warum Djokovic nicht auch 2016 wieder so dominant sein sollte.

Herz für Novak

IM BLICKPUNKT: Djokovic nach seinem 21. Sieg im 42. Duell mit Federer.

Ich weiß, das überzeugt euch alles nicht. Spätestens jetzt kommt euer Totschlag-Argument: die Ausstrahlung. Ja, ja, niemand verkörpert den Tennissport so perfekt, so makellos und so un­prä­ten­ti­ös wie Federer. Auch das kann ich nicht mehr hören. Federer hat sich über die Jahre ein ideales Image von sich selbst erschaffen: zugänglich, ehrlich, weltgewandt. Natürlich hat er einen Vorsprung auf Djokovic, der immerhin auch sechs Jahre jünger ist. Der Serbe wird aber auch in diesem Bereich immer noch unterschätzt. Er ist nicht mehr der nur schwer zu vermittelnde Profi vom Balkan mit dem kompliziert auszusprechenden Namen. Djokovic ist auf dem besten Weg eine Weltmarke zu werden.

Aber darum geht es ihm nicht. Es geht ihm zum Zuneigung, um Wertschätzung, um Anerkennung. Und die hat er verdient. Habt ein Herz für Novak – auch wenn er euren Lieblingsspieler mal wieder geschlagen hat. Und das bestimmt nicht zum letzten Mal.

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