Federer gegen Nadal – 10 Gründe warum dieses Match unglaublich war
Die nackten Zahlen beim Australian Open-Finale Federer gegen Nadal lauteten 6:4, 3:6, 6:1, 3:6, 6:3. Match-Dauer 3:37. All das verrät wenig über das Match.
Eines der größten Matches aller Zeiten?
Wenn irgendwann, in ein paar Jahren, mal wieder abgerechnet wird und es um das beste Match aller Zeiten geht, dann steht dieses 6:4, 3:6, 6:1, 3:6, 6:3 zwischen Roger Federer und Rafael Nadal im Finale der Australian Open 2017 möglicherweise ganz oben auf der Liste. Wobei die Formulierung „aller Zeiten“ Quatsch ist. Sie beinhaltet ja auch immer die Ereignisse, die in der Zukunft liegen und die kann bekanntlich niemand vorhersehen.
Genau wie niemand vorher ernsthaft auf dieses Finale getippt hätte. Die Dimension der Partie wird nur ansatzweise deutlich, wenn man sich nach dem Matchball den Twitter-Regen ansieht, der auf die digitale Gemeinde herunterregnet. Mehr Begeisterung geht nicht. Da liest man fast jedes Detail. Alle Fakten über Federers 18. Titel. Da bleibt nicht mehr viel übrig, worüber man schreiben kann.
Deswegen an dieser Stelle meine zehn Gründe, warum Fed vs. Rafa in Melbourne 2017 für mich und um mit den Worten von Andy Roddick zu reden das größte Majorfinale überhaupt ist:
10 Gründe für das größte Grand Slam Finale überhaupt
1) Weil beide Totgesagte waren. Wie oft wurden Federer und Nadal schon abgeschrieben? Wie oft wurde ihnen nahegelegt, endlich aufzuhören. Hätten die beiden Helden auf ihre Kritiker gehört, wäre der Tenniswelt einer der schönsten Augenblicke der Historie verwehrt geblieben. Die Lehre daraus: Die Besserwisser haben keine Ahnung. Wann Schluss ist wissen nur die Sportler selbst.
2) Weil es keine besseren Sportler geben kann. Sportler im Sinne von fairen Wettbewerbern. Wie Nadal nach einer seiner bittersten Niederlagen überhaupt Federer gelobt hat und wie Federer den Spanier in seiner Dankesrede bedacht hat – das war fast so schön wie das Match zuvor. 3:28 Minuten dauerte Federers Ansprache nach dem Drama.
Und die von Nadal, der Ruyard Kipling wieder einmal alle Ehre machte. Sie wissen schon: „If you can meet with Triumph and Desaster…“
3) Weil das Match an Spannung nicht zu überbieten war. Nach Verletzungspause und 1:3-Rückstand im fünften hätte ich nicht mehr viel auf Federer gegeben. Aber der Schweizer hat das ultimative Finish hingelegt. Gigantisch, fantastisch, episch – all das. Klingt aber angesichts des Ereignisses reichlich abgedroschen. Also lieber mal schweigen in solchen momenten.