TENNIS-CANADA-WTA-ROGERSCUP

Belinda Bencic of Switzerland waves to the crowd following her win over Simona Halep of Romania in the Rogers Cup tennis at the Aviva Centre at York University in Toronto, Canada on August 16, 2015. Bencic, who upset world number one Serena Williams in the semi-finals, broke twice to open the third set before the effort of battling in extreme heat and humidity proved more than Halep could take. AFP PHOTO/Geoff Robins (Photo credit should read GEOFF ROBINS/AFP/Getty Images)

Gut und unbekümmert: Bencic begeistert

Sie ist schon jetzt die Aufsteigerin des Jahres. Sie ist mit großem Abstand die beste Spielerin ihres Jahrgangs und die jüngste Dame in den Top 80 der Welt. Superlative, die alle auf eine erst 18-Jährige zutreffen. Ihr Name, Belinda Bencic. Der dürfte interessierten Tennisfans und Experten nicht erst seit dieser Saison und ihrem jüngsten Coup in Toronto ein Begriff sein.

Der Aufstieg der jungen Schweizerin ist bemerkenswert: 2013 wird sie mit 16 Jahren Juniorensiegerin bei den French Open und in Wimbledon. 2014 knackt sie die Top 40 der WTA-Tour. 2015 feiert sie ihren ersten Titel in Eastbourne und setzt nun mit dem Erfolg beim Premier-Event (Synonym zum Masters-Status der ATP) in Toronto ein nächstes dickes Ausrufezeichen.

Großen Anteil daran hat Melanie Molitor. Sie ist die Mutter der ehemaligen Nummer eins, Martina Hingis, und trainiert Bencic gemeinsam mit deren Vater. tennis MAGAZIN traf Bencic Senior bereits Anfang 2014, als seine Tochter bei den Australian Open auf sich aufmerksam machte, bei ihrer ersten Teilnahme sofort die Qualifikation schaffte und in Runde eins Kimiko Date Krumm besiegte. Ivan Bencic, ehemaliger Eishockey-Profi, sagte: „Belinda ist kein Wunderkind.“ Damit mag er recht haben, aber sie ist eine, wenn nicht die talentierteste Teenagerin der Tour. Im Interview mit tennis MAGAZIN offenbarte Martina Hingis, dass sie ihrer jungen Landsfrau einiges zutraut: „Warum sollte sie nicht auch die Nummer eins werden und Grand Slam-Turniere gewinnen?“

Bencic besiegt Halep im Finale von Toronto

https://youtu.be/LcdcCTXoXG0

Auf dem Weg zu ihrem bislang größten Erfolg in Kanada schaltete sie gleich vier (!) Top-Ten-Spielerinnen aus: Wozniacki, Ivanovic, Williams, Halep. Das sind mehr Profis aus den ersten zehn als Williams bei ihren drei Grand Slam-Siegen dieses Jahr besiegen musste. Gerade der Halbfinalsieg gegen die derzeit unantasbare Nummer eins war vielversprechend. Frech und unbekümmert trat sie der Dominatorin auf dem Court gegenüber. Sie zeigte das, was so viele ihrer bereits etablierten Kolleginnnen im direkten Duell mit Williams so oft vermissen lassen. Klar, wird sie nicht sofort und dauerhaft mit Williams konkurrieren können, doch wer innerhalb eines Turniers eine solche Reihe Top-Spielerinnen aus dem Weg räumt, bei dem kann man nicht mehr nur von einem Zufallserfolg sprechen. Ihre am schlechtesten platzierte Gegnerinnen in Toronto waren Sabine Lisicki und Eugenie Bouchard auf den Plätzen 24 und 25. Respekt!

Dennoch: Speziell Bouchard zeigt in dieser Saison, wie schnell es in diesem jungen Alter wieder in die andere Richtung gehen kann. Die 21-jährige Kanadierin war die Aufsteigerin der letzten beiden Jahre und erlebt 2015 einen regelrechten Absturz. Phasen, die auch auf Bencic noch zukommen werden. Ihr ist aber durchaus zuzutrauen, dass sie auch mit Rückschlägen fertig wird.

Zeit um nachzudenken und die Erfolge zu hinterfragen, bleiben ihr derzeit ohnehin nicht. Vielleicht ist das auch gut so. Beim in dieser Woche stattfindenden Turnier in Cincinatti trifft sie gleich in Runde eins auf Angelique Kerber. Die nächste Top-Spielerin wartet – die Deutsche steht auf Rang 11. Bencic rangiert mittlerweile nur noch einen Platz dahinter und geht nicht mehr als Außenseiterin ins Match. Auch mit Hinblick auf den Fed Cup im Februar ein interessantes Aufeinandertreffen.nike air jordan 1 low outlet | cheapest air jordan 1 high colorways