Klartext Kiefer: „Ich glaube an den Nachwuchs!“
Das deutsche Herrentennis ist seit Jahren im Mittelmaß versunken. Dafür gehören die Junioren weltweit zu den Besten. Nicolas Kiefer ist optimistisch für die Zukunft.
Wenn ich derzeit auf die Weltrangliste der Herren blicke, kommt auch bei mir wenig Freude auf. In den letzten Wochen standen gerade einmal drei bis vier deutsche Profis unter den Top 100 – das ist eine deprimierende Bilanz. Vor allem die Lücke hinter Philipp Kohlschreiber und Benjamin Becker ist zu groß. Uns fehlen Profis zwischen 20 und 28 Jahren, die in der Lage sind, sich mindestens in den Top 50 zu etablieren.
Und dennoch bin ich positiv gestimmt, was die Zukunft des Herrennachwuchses in Deutschland betrifft. Warum? Weil ich die besten deutschen Junioren der Altersklassen U14, U16 und U18 regelmäßig bei uns im Bundesstützpunkt Hannover im Training erlebe. Rudi Molleker (14), Nicola Kuhn (15), Marvin Möller (16), Tim Sandkaulen (17) – die Liste der Hoffnungsträger ist lang. Und glauben Sie mir: Die Jungs haben großes Potenzial – auch, wenn ich keinen Druck aufbauen möchte.
Im Leistungszentrum in Hannover, wo ich mich inzwischen seit vier Jahren um den Nachwuchs kümmere, haben wir ein Konzept entwickelt, das eine noch intensivere Betreuung der besten Junioren des Landes verspricht. Die Jungs und Mädels werden ab sofort enger an den Bundesstützpunkt gebunden, trainieren zwischen ihren Turnieren noch häufiger bei uns. Peter Pfannkoch, der als DTB-Bundestrainer seit vielen Jahren den Nachwuchs betreut, übernimmt als Chefcoach die Leitung unserer Tennisbase. Neu im Team ist die frühere Schweizer Weltklassespielerin Patty Schnyder. Sie übernimmt eine ähnliche Funktion wie ich, kümmert sich allerdings mehr um die Juniorinnen. Für Mädchen ist eine weibliche Bezugsperson wichtig. Patty, die zu ihrer besten Zeit die Nummer sieben der Welt war, ist die Idealbesetzung für diese Position. Sie ist eine großartige Taktikerin, verfügt über ein hervorragendes Spielverständnis und passt auch menschlich super ins Team.
Natürlich ist es für unsere Youngster noch ein weiter Weg bis in die Weltspitze. Und eine verlässliche Prognose ist zu einem so frühen Zeitpunkt schwierig. Wichtig ist es, den Jungen und Mädchen Zeit zu geben. Die entscheidenden Voraussetzungen, um es eines Tages nach oben zu schaffen, sind ein absoluter Wille, starke Disziplin und eine überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft, um jeden Tag hart zu arbeiten. Bei vielen unserer jungen Talente sehe ich diese Qualitäten. Ich glaube an unseren Nachwuchs – und daran, dass wieder bessere Zeiten kommen!
Fotos: Giorgio Maiozzi, Maurerdo nike outlets sell jordan 1 | 104 – Air Jordan 4 Laser Black kaufen kannst – Jordan Legacy 312 Storm Blue – AQ4160