Klartext Kiefer: Tommy kann noch die Großen schlagen
Nach fast einjähriger Pause plant Tommy Haas in der europäischen Sandplatzsaison sein Comeback. tM-Kolumnist Nicolas Kiefer glaubt, dass sein früherer Kollege auch mit 37 Jahren noch viele ärgern kann.
Wenn ich Tommy Haas für eines bewundere, dann für seine grenzenlose Leidenschaft! Wie er mit fast 37 Jahren nach seiner vierten Schulter-Operation monatelang für sein Comeback schuftete, ist beeindruckend – und zeigt, wie sehr er den Tennissport liebt. Für den deutschen Nachwuchs gibt es kein besseres Vorbild. Tommy ist der perfekte Athlet: unbändiger Wille, eiserne Disziplin, professionelle Einstellung.
Klar, auch ich frage mich, was ihn mit Ende 30 nach fast 20 Jahren auf der Tour noch antreibt. Ich glaube nicht, dass es ihm um Titel und Ranglistenpositionen geht. Die Top Ten sind auch kein Thema mehr – weil er weiß, dass die jungen Profis länger auf hohem Niveau spielen können. Vielmehr wird er den Fokus darauf legen, noch ein paar bedeutende Matches zu bestreiten – in großen Stadien gegen die Topstars. Er wird versuchen, bei den deutschen Turnieren zu überzeugen, um sich in München, Stuttgart, Halle und Hamburg würdig zu verabschieden. Denn klar ist: Länger als ein bis maximal zwei Jahre wird Tommy nicht mehr spielen.
Kiefer über Tommy Haas: „Unser Verhältnis war immer gut“
Was ich ihm zutraue? Die eine oder andere Überraschung! Natürlich wird er kein Grand Slam-Turnier mehr gewinnen. Wenn es über Best-of-Five geht, wird er seinen Körper – und ganz besonders die Schulter – immer wieder spüren. Aber Tommy ist noch stark genug, um die Jungen zu ärgern. Ich denke, dass er auch mit 37 Jahren noch Top Ten-Spieler besiegen kann – vielleicht sogar Roger Federer oder Novak Djokovic. Sogar einen Turniersieg bei einem kleineren ATP-Event traue ich ihm durchaus zu.
Das Verhältnis zwischen Tommy und mir war übrigens nie so schlecht, wie es in den Medien dargestellt wurde. Nach der Becker-Stich-Rivalität suchte man damals zwei neue Streithähne. Aber die waren wir nie. Als wir Ende der 90er-Jahre auf die Tour kamen, war ich froh, dass es Tommy gab. So lastete der Druck nicht allein auf mir. Ich erinnere mich an diverse gemeinsame Momente – zum Beispiel Olympia 2000, als wir in Sydney mit allen deutschen Spielern in einer Männer-WG wohnten. Wenn wir uns heute treffen, dann quatschen wir gern – allerdings selten über Tennis, sondern mehr über unsere Kids.Sneakers Draked Viola | Atelier-lumieresShops | Sneakers search engine | air jordan outlet reviews