Mail aus Hamburg: Alle Augen auf Nadal
Schon vor dem ersten Match am Hamburger Rothenbaum zieht Rafael Nadal alle Aufmerksamkeit auf sich.
Viel gesehen von der Stadt hat Rafael Nadal bei seinen bisherigen drei Auftritten in Hamburg noch nicht. Ob sich das während seines Aufenthaltes anlässlich der Bet-at-home Open ändern wird, bezweifelt der Spanier. „Das Einzige was ich weiß, ist, dass Hamburg eine schöne Stadt ist“, sagte er auf einer Pressekonferenz am Samstag.
Wenn man das Pensum des Superstars während seiner ersten Tage in der Hansestadt betrachtet, kann man sich gut vorstellen, dass er nicht viel Zeit bekommen wird, sich zwischen seinen Matches (Fans und Organisatoren hoffen, es werden möglichst viele) die Stadt näher anzuschauen. Pressekonferenz, TV-Interviews, Training, Physiotherapie. Da bleibt wenig Zeit für Sightseeing.
Am Samstag führte sein Weg aus dem Presseraum direkt auf den Centre Court. Der war für das Training des Weltranglistenzehnten reserviert. Tags zuvor war er angereist und hatte sich erstmals mit den Bedingungen am Rothenbaum vertraut gemacht. Fast zwei Stunden schlug er konzentriert Bälle mit Hittingpartner Albert Ramos-Vinolas. Stets unter dem kritischen Blick von Coach Toni. Der Centre Court füllte sich zusehends. Am Ende verfolgten ein paar hundert Fans die Einheit Nadals, klatschten bei gelungenen Ballwechseln Beifall.
Der Spanier wird stets besonders beäugt, aber in Hamburg umso mehr. Klar, er ist das Zugpferd des 500er-Turniers. Und nach der Absage von David Ferrer topgesetzt. Es ist aber auch der erste Auftritt von Nadal nach dem spektakulären Aus in Wimbledon, das in aller Munde war. Vor den Medien versuchte er die Niederlage zwar herunterzuspielen („das Leben geht weiter“), doch so richtig überzeugend kam das nicht an. Es scheint, als beschäftige ihn das noch immer. Mehr, als er sich eingestehen will.