Mail aus Melbourne: Laura Siegemund – die zweite Chance
Und plötzlich macht es „Wumm“ im deutschen Damentennis. Hisence Arena, Donnerstag Nachmittag. Laura Siegemund schlägt die an Nummer 19 gesetzte Jelena Jankovic 3:6, 7:6, 6:4, spielt sich zum ersten Mal in die dritte Runde eines Grand Slam-Turniers. Eine Sensation? Ja klar!
Denn Jankovic, die ehemalige Nummer eins, spielte die letzte Zeit nicht schlecht, aber Siegemund, geborene Filderstädterin, war besser! Offensiv agierte die 27-Jährige, ohne Angst, frei von der Leber weg.
Siegemund: „It means the world to me“
Genauso wie sie auch später ihr Interview auf dem Platz absolvierte. Vor so einer Kulisse zu spielen – „It means the world to me“, jubelte die Blonde und die 10.000 Zuschauer in Melbournes zweitgrößter Arena applaudierten Sturm. Weil Spielerinnen wie Siegemund herzerfrischend sind, authentisch. Das Publikum spürt so etwas.
Vielleicht spielt es sich auch leichter, wenn das Thema Profitennis nicht mehr so wichtig ist wie für andere. Als noch niemand von Kerber, Petkovic und Lisicki sprach, galt Siegemund, in Deutschland gehypt von Sportbild und Spiegel, schon als Wunderkind. Mit zwölf Jahren war sie die Beste ihrer Altersklasse.