2017 US Open Tennis Championships – Day 1

NEW YORK, NY - AUGUST 28: Maria Sharapova of Russia serves during her first round Women's Singles match against Simona Halep of Romania on Day One of the 2017 US Open at the USTA Billie Jean King National Tennis Center on August 28, 2017 in the Flushing neighborhood of the Queens borough of New York City. (Photo by Clive Brunskill/Getty Images)

Mail aus New York: Mit Maria in die Nacht

Das letzte Grand Slam-Turnier des Jahres läuft seit Montag. tM-Reporter Florian Vonholdt berichtet in seiner täglichen Kolumne von den US Open aus New York.

Tag eins bei den US Open. Ein Tag, ganz nach dem Geschmack der Amerikaner, die bekanntermaßen die große Show lieben.  „American Style“ eben. So richtig Fahrt nahm „Day one“ mit der Eröffnungszeremonie (Hauptact war Sängerin Shania Twain) vor der ersten Night Session des Turniers auf. Wenn es dunkel wird am East River und die Flutlichter in Flushing Meadows die Courts erleuchten, ist Showtime angesagt.

Bestbesuchter Tag eins

Die Veranstalter dachten sich wohl: Was passt da besser, als Maria Sharapova den abendlichen Teil eröffnen zu lassen? Die Königin der (Selbst)Inszenierung. Ihre Wildcard – wieder mal umstritten. Am Ende werden sich die Macher sagen: Alles richtig gemacht. Volles Haus, großes Spektakel für die Zuschauer. Auch dank der polarisierenden Russin wurde der Montag zum bestbesuchten ersten Turniertag der US Open seit Beginn der Open Era. Knapp 62.000 Fans passierten die Stadiontore zum Auftakt. Zum Vergleich: 1968, waren es rund 97.300 – im gesamten Turnier (über elf Tage). Die Show stellt die Moral in den Schatten.

Die Russin ließ keine Wünsche offen, packte die feine Abendgarderobe aus. Das Kurze Schwarze, mit Glitzersteinen und Spitze. Auch wenn es den Anschein erweckte: Sie hatte beileibe keine Verabredung zum Candlelight-Dinner in Downtown Manhattan, sondern eine mit Simona Halep auf dem größten und lautesten Centre Court der Welt.

„So viel mehr als nur ein Sieg“

In eines der schicken Restaurants der Stadt hätte sie sich kleidertechnisch zwar direkt im Anschluss begeben können, doch dafür hätte sie sich schon ein wenig frisch machen müssen. Das Match gegen die Nummer zwei aus Rumänien, die nach dem Turnier die Nummer eins hätte werden können, hatte eher etwas von Finale als von erster Runde. Mitreißende Ballwechsel und eine absolut Prime-Time-taugliche Matchdramaturgie (Sharapova führte bereits 6:3, 4:1, um dann doch noch in den dritten Satz zu müssen). Dann der Matchball um 22:47 Uhr Ortszeit: Kniefall und Tränen. Nein, inszeniert war das alles nicht mehr. Es brach aus der sonst so kühl und berechnend agierenden Sharapova heraus. Es war nicht nur ein Sieg, es sei „so viel mehr gewesen“ sagte die emotional überwältigte Siegerin. Das war bis unters Dach der Arena zu spüren.

Zverevs Nachtschicht

Wenig begeistert dürfte Alexander Zverev vom 2:42 Stunden-Match der beiden Damen gewesen sein. schließlich war er im Anschluss noch an der Reihe mit seinem Auftaktmatch. Wobei: Er selbst hatte es auch nicht sonderlich eilig gegen Darian King aus Barbados. 7:6, 7:5, 6:4. Nach 2:50 Stunden und um 2:04 Uhr stand sein Sieg fest. Nur 22 Minuten fehlten zur Einstellung des Rekordes für das Match, das am spätesten endete (Kohlschreiber – Isner 2012 und Wilander – Perfors 1993). Aber ein Superlativ am Tag ist ja für den Anfang auch absolut okay.

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