Mail aus New York: Wer spielt Davis Cup für Deutschland?
Im Doppel spricht Einiges für Philipp Petzschner, der morgen seinen ersten Doppelauftritt mit Jürgen Melzer gegen Jeremy Chardy und Lukasz Kubot hat. Zwar kursiert auch noch der Name Andre Begemann. Doch bei allem Respekt: „Wenn man einen zweifachen Grand Slam-Sieger im Doppel zur Wahl hat, sollte man ihn auch nehmen“, sagt ein hochrangiger DTB-Mann. Macht zwei von vier. Wer sind die anderen beiden? Auch die Nummer zwei dürfte klar sein. Frage beim Sascha Zverev-Manager Patricio Apey: Spielt er? Antwort: „Nominiert wird nächste Woche.“ Dazu ein vielsagendes Lächeln.
Man muss nur eins und eins zusammenrechnen. Zverev beginnt in ein paar Tagen wieder zu trainieren – in Florida, einen Kokosnuss-Wurf von der Dom.Rep. entfernt. Das allein deutet schon auf einen Einsatz hin. Aber das Argument, das viel schwerer wiegt – und da sind wir wieder in New York, genauer gesagt auf dem von gewaltigen Flutlichtmasten umrahmten Court 6: Der 18-Jährige spielt fantastisch. 3:22 Stunden wehrte er sich gegen Kohlschreiber bei der 7:6, 2:6, 0:6, 6:2 und 6:4-Niederlage. Es war ein Match, das für Aaaahs und Oooohs sorgte, das die Zuschauer mitriss. Und das nur einen Schluss zuließ: Die Zukunft des deutschen Tennis heißt Zverev. Nach der Partie saß er platt in einem kleinen Raum im Arthur Ashe Stadium. Klar kam die Sprache auf den Davis Cup. Er sagte, dass er gerne spielen würde, dass er schon sämtliche Junior Davis Cups durchlaufen habe und dass es für ihn eine riesige Geschichte wäre.
Dabei streckte er die langen, müden Beine aus. Er trug ein weißes T-Shirt. Drauf stand: Hit the ball as loud as you can. Alexander Zverev wird in Santo Domingo viele „laute Bälle“ schlagen.
PS. Ach ja – der vierte Mann? Antwort: Dustin Brown, der am Dienstag auf einem komplett überfüllten Außenplatz nach 2:0-Führung in fünf Sätzen gegen Robin Haase verlor. Wetten, dass…?
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