TENNIS-FRA-OPEN

Mail aus Paris: Allez Monfils!

Die French Open ohne die Show von Gael Monfils? Nicht vorstellbar. Heute war es wieder soweit. Beste Abendunterhaltung alá „La Monf“.

Die Veranstalter hatten sich sicherlich etwas dabei gedacht, als sie Gael Monfils für das letzte Match des Tages auf Court Suzanne Lenglen ansetzten. Nach dem Motto: Das Beste kommt zum Schluss – und direkt zum Wochenendstart. Nicht, dass der enorm beliebte Lokalmatador in seinen zwei Matches zuvor Langeweile geboten hätte. Im Gegenteil. Am Mittwoch gegen den Argentinier Diego Schwartzman, Monfils ist klarer Favorit, liefert er die erste Kostprobe ab. Unerwartet muss er über fünf Sätze gehen, gar ein 1:2 aufholen.

Mail aus Paris

Künstler mit und ohne Racket: Gael Monfils.

Und heute? Setzt er gegen Pablo Cuevas einfach noch einen oben drauf. Die Dramaturgie des Matches ist die gleiche wie vor zwei Tagen – nur noch ein wenig zugespitzter. Diesmal steht es aus Sicht des Franzosen 1:4 im vierten Satz. Die Monfils-Show könnte plötzlich schneller vorüber sein, als es allen lieb ist. Beendet durch einen ehrlichen Arbeiter, einen Satzplatzwühler aus Uruguay.

Doch wenn andere in solchen Situationen das Nervenflattern bekommen, fühlt sich „La Monf“ offenbar erst richtig wohl. Er braucht diesen Nervenkitzel, um sein bestes Tennis zu spielen. Und je näher das Ausscheiden rückt, desto mehr dreht er auf. Nicht mit reinem Powertennis sondern mit Raffinesse und seinem unvergleichlich-unorthodoxen Stil.