Mail aus Paris: Allez Monfils!
In den fünften Satz hat er sich hinein „gezaubert“, anders kann man es nicht bezeichnen. Die Rückhand im Spagat, der Schläger fliegt aus der Hand, Sprungeinlagen, Stoppbälle – bei Monfils gibt es nichts was es nicht gibt. Der Court Suzanne Lenglen – ein Tollhaus.
Bis an den Schreibtisch, an dem diese Zeilen entstehen und der sich gut 100 Meter Luftlinie vom Stadion entfernt befindet, sind die emotionsgeladenen Jubelschreie des Publikums nach jedem Punktgewinn zu hören. Durchs geschlossene Fenster. Lauter kann es hier auch nicht sein, wenn Zlatan Ibrahimovic (gestern übrigens als Djokovic-Fan auf der Anlage) für Paris St. Germain im Prinzenpark um die Ecke ein Fallrückzieher-Tor schießt. Obwohl die Anlage bereits ziemlich leer ist – eine solche Lautstärke hat es den gesamten Tag hier nicht gegeben.
Im entscheidenden Durchgang ist die Moral von Cuevas gebrochen. Ihm gelingt zwar sofort das Break, doch dann ist wieder Showtime. „Ich konnte Seiten von mir zeigen, die ich selbst noch nicht kannte“, sagt der Sieger. Am Ende hat hat er genau einen Punkt mehr gemacht als Cuevas – 161:160.
Monfils Erklärung für seine Leistung am späten Freitagabend: „Paris ist anders. Es ist magisch.“ Magie – davon braucht er am Sonntag wieder eine Menge. Vielleicht noch mehr als bisher. Sein Gegner heißt Roger Federer.
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