Mail aus Paris: Thiem, Möller und Kuhn – die starken Debütanten
Von der „neuen Welle“ und der „jungen Gefahr“ war im Programmheft von Roland Garros für den heutigen Donnerstag die Rede. Gemeint waren die Top 10-Anwärter und Vertreter der gern zitierten „Young Guns“ David Goffin (25) und Dominic Thiem (22) vor ihrem Viertelfinalduell.
Noch nicht so weit, aber vielleicht auf dem Weg dorthin sind die Junioren, die dieser Tage ebenfalls den Grand Slam-Sieger der Unter 18-Jährigen ausspielen. Hier sorgt mit Marvin Möller gerade ein Deutscher für Furore. Der Hamburger ging in der Qualifikation an den Start und steht nun nach drei starken Hauptfeld-Auftritten ohne Satzverlust im Viertelfinale. Dort trifft er auf einen guten Bekannten, einen ehemaligen Landsmann sozusagen: Nicola Kuhn. Noch im letzten Jahr spielten die beiden Seite an Seite im Junior Davis Cup für Deutschland und zogen ins Finale ein.
Kurz vor Weihnachten 2015 dann die Nachricht, dass sich Kuhn entschieden hat, künftig für den spanischen Verband anzutreten. Im Junior Davis Cup darf er das allerdings nicht mehr tun. Dafür müsste er zunächst zwei Jahre unter der spanischen Flagge spielen. Bis dahin ist der 16-Jährige allerdings aus dem Juniorenbereich herausgewachsen. Gefragt nach den Beweggründen sagt Kuhn mit der Bitte um Verständnis: „Private Gründe waren ausschlaggebend.“ Dazu muss man wissen: Kuhn lebt seit Jahren mit seiner Familie in Spanien und trainiert in der Akademie von Ex-Profi Juan Carlos Ferrero.
Zu den Jungs aus dem deutschen Team hat er nach wie vor eine gute, freundschaftliche Beziehung. Sie kommunizieren über WhattsApp, so wie man das heutzutage macht. Auch zu DTB-Bundestrainer Peter Pfannkoch bestehe ein ganz normales Verhältnis, erzählt Kuhn.