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Mail aus Wimbledon: Kommt Tommy Haas noch einmal zurück?

18 Minuten für den ersten Durchgang

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Kommt er noch einmal wieder? Tommy Haas spielte 2015 sein 15. Wimbledonturnier.

Nach der Partie gegen Raonic ist man nicht wirklich schlauer. Zwei Sätze lang musste man eine Demütigung des 37-Jährigen befürchten – weil Raonic fast fehlerfrei agierte, aber auch, weil Haas das Timing in seinen Schlägen vermissen ließ, sich unrund bewegte und in allen Belangen unterlegen war. Man kann es ihm nach fast 14 Monaten Pause nicht verdenken. Der erste Satz, den Haas 0:6 verlor, dauerte gerade einmal 18 Minuten. Nur zwei Punkte bei eigenem Aufschlag gewann der Deutsche. Eine gute halbe Stunde später leuchteten die Zahlen 0:6, 2:6 auf der Anzeigentafel. Einer der Knackpunkte: Haas’ Aufschlag, der mit rund 160-170 km/h in der Spitze bis zu 50 km/h langsamer war als bei Raonic. „Ich hatte am Anfang Probleme mit dem Kinesio-Tape an der Schulter und konnte meinen Arm nicht richtig strecken“, erzählte Haas nach dem Match.

Doch am Ende schafft er in dieser Partie noch genau das, „wofür sich die Arbeit in den letzten neun bis zwölf Monaten gelohnt hat“ – eine Leistung, die einen daran zweifeln lässt, dass er den richtigen Zeitpunkt zum Rücktritt bereits verpasst hat. Er kämpft sich in die Partie, spielt die letzten zwei Sätze ebenbürtig mit dem Halbfinalisten des Vorjahres und beschert sich einen der Momente, für die er immer wieder nach seinen langen Verletzungspausen ackerte. „Es wäre toll gewesen, einen fünften Satz zu spielen. In meinem Alter auf Court No. 1 in Wimbledon zu spielen und das Publikum auf meiner Seite zu haben, war etwas sehr Besonderes“, erzählte er, der älteste Spieler in der Herrenkonkurrenz von Wimbledon, später.

„Ich habe das Gefühl aufzuhören noch nicht“

Was bleibt? Die Erkenntnis, dass Tommy Haas zumindest einen Schritt weiter ist, als noch bei seiner teilweise etwas uninspirierten Niederlage vorletzte Woche in Halle gegen Andreas Seppi. Er ist auch im gefühlt tiefsten Winter seiner Karriere phasenweise noch in der Lage, mit der erweiterten Weltspitze mitzuhalten. „Vor zwei Wochen hätte ich nicht gedacht, dass ich hier acht Sätze spielen und mich danach gut fühlen würde“, sagte Haas nach der Partie gegen Raonic. „Wenn es so weitergeht, hätte ich nichts dagegen, hier noch einmal aufschlagen zu können. Ich habe das Gefühl aufzuhören noch nicht.“ Man hat diese Sätze schon oft von ihm gehört – und häufig hat er besondere Matches folgen lassen.

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