Mail aus Wimbledon: Sabine Lisicki in ihrer Wohlfühlzone
Kaum betritt Sabine Lisicki den Rasen von Wimbledon, scheinen alle Selbstzweifel zu schwinden und sie spielt einfach gut.
„Ist alles nur die Birne“, sagt Klaus Hofsäss und tippt sich ein paar Mal an den braungebrannten Kopf. Der frühere Fed Cup-Trainer ist ein paar Tage in Wimbledon, übernachtet bei Freunden und versucht sich tagsüber, möglichst viel Tennis anzugucken.
Lisickis Wimbledon
Das Spiel von Lisicki gegen Sam Stosur (6:4, 6:2) hat er sich auch gesehen. Die Australierin ist – oder sollt man besser sagen war – die Nummer 16 der Setzliste. Sie stand gerade im Halbfinale der French Open. Eigentlich müsste sie Lisicki, die in Paris noch ein Häufchen Elend war, um Lichtjahre voraus sein.
Aber: Es ist Wimbledon-Zeit. Und wenn Lisicki, zuletzt sportlich und privat gebeutelt, ein Refugium hat, dann ist es Wimbledon. Den Ort, den die aktuelle Nummer 81 der Welt liebt, seit sie das erste Mal hier war, den sie magisch findet. Der ihr ein Finale, ein Halbfinale und drei Viertelfinals beschert hat.
Having some fun with "my security" guys after the match 😜 #Thxagainforthesupport #nextmatchtomorrow @wimbledon pic.twitter.com/fzOQFMj0Jc
— Sabine Lisicki (@sabinelisicki) June 30, 2016
„Ich fühle mich pudelwohl hier“, flötet Lisicki. Sam Stosur sagt: „Wenn die Sabine durchs Tor von Wimbledon geht, glaubt sie, sie ist die Nummer eins.“ „Hat sie das wirklich gesagt?“, fragt Lisicki und grinst beseelt. Ja, hat sie offensichtlich. Und da ist ja auch was dran. Zwölf Asse donnerte sie der Australierin um die Ohren. Bei 67 Prozent der zweiten Aufschläge machte sie den Punkt. Lisicki: „Alles über 50 ist gut.“ 31 direkte Gewinnschläge schaffte sie und ihr unterliefen nur neun Fehler. Beim Aufschlag gab es keinen Doppelfehler.