Mail aus Wimbledon: Manic Monday
Nach dem People’s Sunday kommt in Wimbledon der Manic Monday. Alle Achtelfinalpartien an einem Tag – das gibt es bei keinem anderen Grand Slam-Turnier. Unsere neue Mail aus Wimbledon.
Als Alexander Zverev am Sonntag bei seinem Drittrunden-Match gegen Tomas Berdych Centre Court-Premiere feierte – und dabei phasenweise fantastisch spielte – , hatte man nur einmal das Gefühl, dass es sich tatsächlich um den People’s Sunday handelte. Als Zverev im dritten Satz gefühlt zehnmal über Einstand gehen musste, brandete einmal ein Applaus auf, als seien die Rolling Stones und die Beatles gleichzeitig auf dem Centre Court eingelaufen.
15.000 Fans jubelten und klatschten. Aber das war alles. Ansonsten war dieser People’s Sunday auf dem berühmtesten Platz der Welt ein gewöhnlicher Tag. Keine bemalten Gesichter, kein Gegröle. Wie beispielsweise 1997, als beim Match Tim Henman gegen Paul Haarhuis das Stadion abzuheben schien.
Zum vierten Mal in der Geschichte wurde an einem Sonntag gespielt, zuletzt 2004. Bis die Engländer diesen Tag opfern, der dazu dient, dass sich der Rasen erholt, muss schon einiges geschehen. Oder anders formuliert: Es muss so viel regnen, dass man Matches nicht weiter verschieben kann, weil die Mathematik der Ansetzungen nicht mehr funktioniert.