Novak Djokovic: Nur noch ein Schatten seiner selbst?
Er hat einen radikalen Weg gewählt. Und wo ihn dieser hinführen wird, ist noch unklar. Vergangenen Freitag hatte sich Djokovic von seinem kompletten Team getrennt: Langzeit-Coach Marjan Vaida – weg. Fitness-Trainer Gebhard Gritsch – weg. Physio Miljan Amanovic – auch weg. Boris Becker, mit dem Djokovic drei Jahre lang gearbeitet hatte, war bereits vergangenen Dezember ausgeschieden. Novak allein zu Haus? Nicht ganz. Pepe Imaz, sein umstrittener Mental-Trainer, ist noch an Bord und begleitet ihn derzeit in Madrid.
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— ATP World Tour (@ATPWorldTour) May 10, 2017
Djokovic hat die Notbremse gezogen. Die für seine Verhältnisse eher schwachen Ergebnisse nach seinem Triumph in Paris 2016 haben ihn dazu veranlasst. Er will jetzt den „Siegesfunken“ wiederfinden – nicht nur mit der Hilfe von Imaz. Der 29-Jährige ist auf der Suche nach einem „Super-Coach“, einem Ex-Profi also, „der ähnliche Erfahrungen gemacht hat, wie ich sie nun machen muss“, erklärte Djokovic jüngst in Madrid. Heißer Kandidat soll angeblich Andre Agassi sein. Djokovic kommentierte seine Suche am Mittwoch so: „Ich verstehe, dass es nun diese Spekulationen gibt (…) Ich kann dazu noch nichts sagen. Im Moment gibt es niemanden. Aber ich denke, dass ich bis zu den French Open oder kurz danach jemanden finden werde.“
Der „Djoker“ bald mit Lacoste-Krokodil?
Aller Voraussicht nach wird Djokovic rund um das Sandplatz-Major in Paris nicht nur einen neuen Coach präsentieren. Französische Medien hatten bereits zu Beginn des Jahres darüber spekuliert, dass der Serbe in Roland Garros einen neuen Ausrüstungs-Sponsor präsentieren wird – Lacoste. Der aktuelle Vertrag mit dem japanischen Modekonzern Uniqlo läuft nach fünf Jahren in diesem Frühjahr aus. Erstmals präsentierte Djokovic die Uniqlo-Klamotten bei den French Open 2012. Mittlerweile verdichten sich die Gerüchte, dass der Wechsel längst beschlossene Sache ist. Im Netz tauchten bereits erste Fotos des neuen Djokovics Shirts auf.
The rumours seemed to have been bang on, as Novak Djokovic appears about to jump to Lacoste from Uniqlo. https://t.co/3oDPBjVC1u pic.twitter.com/Fy1KJTwFFz
— Tennis.Life (@tennislifenews) May 10, 2017
French Open – Fluch und Segen zugleich
Ein kompletter Neuanfang also bei den French Open 2017? Termin und Ort wären perfekt gewählt. Denn dieses Turnier ist in Djokovics Karriere Fluch und Segen zugleich. Einerseits zählt er durch seinen Paris-Titel 2016 endgültig zu den besten Tennisspielern der Geschichte. Andererseits hat die Erfüllung seines Lebenstraums eine Lücke in seine Tennisvita gerissen: Wofür kann er sich jetzt noch motivieren? Diesen Zwiespalt beschreibt ein Buch der französischen Sport-Journalistin Carole Bouchard, das kurz vor den French Open 2017 auf Englisch erscheinen wird. Titel: „The Quest“ – frei übersetzt: „Die große Suche“. (Hier der Link zu Amazon!) Bouchard hat dazu Einblicke in den „Inner Circle“ des Djokovic-Clans erhalten, den es in seiner damaligen Konstellation nun nicht mehr gibt. Sie sprach mit Marjan Vajda, mit Boris Becker, mit vielen anderen Wegbegleitern und natürlich mit Djokovic selbst.
Sie alle beschreiben in unterschiedlicher Form, wie aufwühlend der lang ersehnte French Open-Titel war. Gleichzeitig räumen sie aber auch ein, dass das ganze Team danach in ein regelrechtes Loch fiel. Physio Miljan Amanovic, bei dessen Hochzeit Djokovic der Trauzeuge war, erzählt in „The Quest“ wie schwierig die Phase zwischen Roland Garros und Wimbledon 2016 war. „Wir hatten Unglaubliches geleistet, aber es stand schon wieder die Vorbereitung für Wimbledon auf dem Programm. Wir mussten schnell wieder den Fokus finden. Es blieb keine Zeit, den Triumph zu genießen. Wie schwer muss das für Nole gewesen sein? Das raubt dir so viel Energie!“
In Wimbledon 2016 verliert Djokovic in der dritten Runde gegen Sam Querrey – danach ist nichts mehr so wie zuvor. Gerüchte über Eheprobleme im Hause Djokvovic poppen auf. Zudem soll Djokovic mit Depressionen kämpfen zu haben. In dieser Phase sucht er auffallend oft den Kontakt zu Pepe Imaz, mit dem Djokovic schon seit 2012 sporadisch zusammenarbeitete. Imaz half einmal seinem Bruder Marko, dessen mentale Probleme in den Griff zu kriegen.
Plötzlich steht Imaz, für den alles mit „Liebe und Frieden“ zu schaffen ist, als „Guru“ und „Wunderheiler“ in der öffentlichen Kritik. Die Methoden des Ex-Profis, der eine Tennis-Akademie in Marbella betreibt, mögen merkwürdig erscheinen, weil sich auf seinen Sitzungen mitunter einige Klienten minutenlang in den Arm nehmen müssen. Aber Djokovic vertraut ihm.
Auffahrunfall in Marbella
"Novak Djokovic was involved in a minor car collision earlier this week – but was soon forgiven". LOLhttps://t.co/IXv2RABhPo pic.twitter.com/DiV4pJt1m3
— José Morais (@ZezeAM) May 6, 2017
Die vergangene Woche, zur Vorbereitung auf Madrid, verbrachte Djokovic in Marbella. Er besitzt dort ein Haus, nicht weit entfernt von der Akademie seines Mentaltrainers. Im Laufe dieser Woche war Djokovic einmal mit dem Akademie-Auto, einem Fiat, beklebt mit „Amor & Paz“-Schriftzügen, unterwegs. Er wurde in einen Auffahrunfall verwickelt. Niemand kam zu schaden. Bilder von dem Malheur schafften es in die Boulevard-Presse. Zuerst sieht man Djokovic, wie er mit der Fahrerin des von ihm angefahrenen Autos diskutiert. Dann erkennt die Dame ihn, sie versöhnen sich, es gibt ein Selfie mit ihrem Sohn.
Nicht alle Krisen-Situationen lassen sich für Djokovic derzeit so leicht beheben.Air Jordan 1 Outlet Store | Sneaker News / Release Info , zapatillas de running Kelme asfalto neutro apoyo talón 10k , zapatillas de running Kelme asfalto neutro apoyo talón 10k