Post aus Paris: Adieu Delpo!
„Delpo, Delpo, Delpo“-Sprechchöre
Gegen den Weltranglistenersten Andy Murray hatte er zwar mit 6:7 (8:10), 5:7, 0:6 verloren, war aber von den Zuschauern auf dem Court Philippe Chatrier mit donnernden „Delpo, Delpo, Delpo, Delpo“ Sprechchören anfeuert worden – so wie sie sonst nur „Kiki, Kiki, Kiki“ (für Mladenovic) oder „Allez les Bleus“ rufen. Vorjahresfinalist Murray wird respektiert, aber nicht geliebt. Abseits des Courts ist Sir Andy ein feiner Botschafter des Tennissports (zum Beispiel mit seinen klaren Aussagen gegen die homophobe Margaret Court oder gegen Doping), aber in Matches pöbelt und zetert er einfach zu viel in Richtung seiner Box und sogar in Ivan Lendls Richtung. Das wird immer unerträglicher. Als der Schotte selbst bei 5:0 im dritten Satz noch rummeckerte, brummte Lendl zurück: „Guck mal auf die Ergebnistafel.“
Im ersten Satz hatte del Potro mit 5:3 geführt. Insgesamt vergab er zwei Satzbälle, den zweiten davon bei 7:6 im Tiebreak ganz bitter per Doppelfehler. Nach dem 1:24-Stunden-Marathonsatz hing er zwei Minuten übergebeugt auf dem Netz. „Das war Frust“, erklärte er diese Geste. Aber natürlich hatte er auch wieder körperliche Probleme. Seine Teilnahme hatte sich wegen Rückenbeschwerden erst kurzfristig entschieden (der Rücken war in den drei Matches vollgeklebt mit Kinesio-Tapes); gegen Almagro und Murray kamen akut noch Schmerzen in der Leiste dazu.
Murray spielte smart über del Potros limitierte Rückhand
Wie schon im olympischen Finale von Rio (7:5, 4:6, 6:2, 7:5 für Murray) nutzte der Brite aus, dass del Potro nach seiner letzten Handgelenks-Operation vornehmlich Slice spielt und nicht mehr so viel Zutrauen in seine beidhändige Rückhand hat. „Andy ist einer der smartesten Spieler auf der Tour und er weiß, was mein Schwachpunkt ist“, sagte del Potro. Er beschrieb, dass sein Slice auf Sandplatz einfach zu defensiv sei, besonders bei den feuchten, langsamen Bedingungen am Samstag. Deshalb freut er sich nun auf die Rasensaison, wenn sein Slice schön flach abspringt. Zugleich will der Weltranglisten-30. unbedingt wieder mehr Zutrauen in seine beidhändige Rückhand gewinnen. Und die Hauptsache ist sowieso, dass er gesund bleibt.
Ein verdammt lässiger Typ
Wenn man Juan Martin del Potros Popularität erklären will, darf eines nicht fehlen: Er ist einfach ein tiefenentspannter, verdammt lässiger Typ! Als er sein Erstrundenmatch in Paris gewonnen hatte, trank er erst einmal in aller Seelenruhe ein paar Maté-Tees auf seinem Hotel-Balkon und postete dazu ein Instagram-Bild. Und als kürzlich beim Masters-Turnier in Rom bei einem Seitenwechsel über Lautsprecher der Charthit „Despacito“ („Immer mit der Ruhe“) von Luis Fonsi featuring Dady Yankee gespielt wurde, tanzte der 1,98 Meter lange Südamerikaner dazu im Sitzen auf seiner Bank. „Ja, ich bin gern cool auf der Tour. Ich bin einfach ich.“
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