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Rafael Nadal: Findet er auf Sand zurück in die Spur?

Rafael Nadal

Botschafter für Spaniens Bauern: Rafael Nadal. (Foto: magrama.gob.es)

„Entstanden in Spanien, bewundert in der Welt“ – ein Motto, das perfekt zu Rafael Nadal passt. Der Vorzeigespanier wirbt seit einigen Tagen mit diesem Slogan für spanische Agrarprodukte (hier der Werbefilm). Das Landwirtschaftsministerium Spaniens hat ihn sogar als ihren Botschafter verpflichtet. Natürlich nicht gratis. Nadal kassiert für zwei Jahre 1,4 Millionen Euro und lächelt nun brav und bieder neben Schinken, Oliven oder Wein von den Werbeplakaten.

Damit erschöpfen sich auch schon die positiven Nachrichten rund um Spaniens Tennishelden. Sportlich, so scheint es, hat er den Anschluss verloren. Die „Big Four“, bestehend aus Djokovic, Federer, Murray und eben Nadal, sind zu einem Trio geschrumpft, in dem Djokovic klar den Ton angibt, nachdem er 2015 bisher alle Großturniere gewann (Melbourne, Indian Wells, Miami). Nadal steht seit Anfang der Woche nur noch auf Platz fünf im Ranking, sein Vorsprung auf den sechsplatzierten Milos Raonic ist gering. Sollte Nadal aus den Top Five rutschen, würde er die schlechteste Weltranglistenposition seit gut zehn Jahren einnehmen. 2005, bevor er seinen ersten von neun French Open-Titeln holte, gehörte Nadel zuletzt nicht zur absoluten Elite im Herrentennis.

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Schneller Abgang: Nadal nach dem Drittenrunden-Aus gegen Verdasco in Miami. (Foto: Getty Images)

2015 mit ungewöhnlichen Niederlagen

2015 kassierte er schon einige für ihn ungewöhnliche Niederlagen. In Doha verpatzte er den Saisonstart gegen Tour-Veteran Michael Berrer. Bei den Australian Open flog er glatt im Viertelfinale gegen Tomas Berdych (2:6, 0:6, 6:7) raus, den er zuvor 17-mal hintereinander bezwang. Auch auf seinen geliebten Sandplätzen blieb er nicht unantastbar: Halbfinalpleite in Rio gegen Fabio Fognini. Es folgten sein bislang einziger Titel 2015 (auf Sand in Buenos Aires) und frühe Rückschläge bei den US-Hardcourtevents. In Indian Wells vergab er im Viertelfinale gegen Raonic drei Matchbälle – und verlor. Wenig später musste er sich in Miami Landsmann Fernando Verdasco geschlagen geben. Unterm Strich also eine äußerst magere Ausbeute, setzt man die für ihn geltenden Maßstäbe an.

„Er ist nicht verletzt“

Sein Betreuer Francisco Roig schloss in Miami physische Probleme für die durchwachsenen Leistungen Nadals aus. „Lange war Rafael daran gewöhnt, trotz Schmerzen zu gewinnen“, sagte Roig. „Jetzt ist er zwar nicht verletzt, aber seine Rückkehr nach so langer Verletzungspause verläuft eher normal als so außergewöhnlich wie 2013.“ Vergangenes Jahr warfen Nadal Probleme am Handgelenk und eine Blinddarmoperation zurück, er musste immer wieder pausieren. 2012 war Nadal wegen Kniebeschwerden sieben Monate nicht auf der Tour unterwegs. Als er dann im Februar 2013 zurückkehrte, legte er ein sagenhaftes Comeback-Jahr mit zehn Turniersiegen und der Rückkehr auf Platz eins im Ranking hin.