tennis MAGAZIN live bei Kerber vs. Williams auf dem Center Court
tM-Reporter Andrej Antic vor Ort in Wimbledon beim Finale
Wimbledon, Centre Court, Platz K186 im Block 213. Serena Williams hat gegen Angelique Kerber den ersten Satz mit 7:5 gewonnen. Jetzt steht es 1:1 im zweiten Durchgang. Ein Fan schreit: „Come on, Kerber!“ Ein paar Meter weiter ploppt ein Champagner-Korken an die Decke des ehrwürdigen Stadions. Gekicher unter den Pimm’s und Champagner schlürfenden Zuschauern, die sich schick gemacht hatten für dieses Finale und sichtlich Spaß hatten.
Ja, dieses Finale, das 130. in der Geschichte, machte richtig Spaß. Als Kerber rund eine halbe Stunde nach dem Match in den Katakomben der Arena saß, begann ein italienischer Journalist seine Frage mit den Worten: „Das war eines der besten Endspiele der letzten Jahre.“
Hier das Finale noch einmal zum NACHLESEN: einfach reinklicken!
Man kann das so stehen lassen. Man könnte auch sagen: Es war bei weitem das beste Match des Damenturniers. Aus der deutschen Brille betrachtet endete das Match 5:7, 3:6. Kein Wimbledonsieg, keine neue Zeitrechnung, 20 Jahre nach Steffi Grafs letztem Sieg.
Die Zahlen verraten wenig über die Intensität der Partie. Es war ein zähes Ringen, ein Duell auf Augenhöhe. Ein Match mit vielen „Ooohs“ und „Aaahs“ von den Rängen, mit unfassbaren Winkelschlägen und beherzten Netzattacken. In vielen Rallys war Kerber besser, aber es reichte nicht, weil Williams unglaublich gut servierte. Auch hier verraten die 13 Asse (0 bei Kerber) nicht alles über die Qualität der Williamschen Aufschläge.
Beispiel: Bei 3:3 und 30:40 im zweiten Satz hat Kerber ihren einzigen Breakball in der Partie. Williams donnert ein Ass auf die Linie und gleich noch eins hinterher. Mit 124 Meilen pro Stunde, fast 200 km/h, schnell wie ein Wimpernschlag.