Tommy Haas: Kein schöner Abschied
Tommy Haas wollte sich in diesem Jahr von der großen Tennisbühne verabschieden und noch ein letztes Mal groß aufspielen. Schon in der ersten Runde bei den Australian Open kam die Ernüchterung – der Körper spielt nicht mehr mit.
Haas musste sein Auftaktspiel in Melbourne gegen den Franzosen Benoît Paire nach dem Stand von 6:7 und 4:6 abbrechen. Es war wieder einmal die Schulter. Schon nach dem ersten Satz nahm Haas Schmerztabletten um weiterspielen zu können. Trotz lädierter Schulter – die Aufschläge waren ordentlich. Haas gelangen vier Asse. Die Aufschlaggeschwindigkeit von 172 km/h im Durchschnitt waren okay. Gegenspieler Paire servierte 22 Asse, dabei ist sein Aufschlag nur 4 km/h schneller.
Dauerhafte Schmerzen als Hindernis
Viermal wurde der 38-Jährige bereits an seiner rechten Schulter operiert. Die Frage drängt sich auf, ob der gebürtige Hamburger mit seiner Schulter überhaupt weiterspielen sollte. Haas hat sich selbst zum Ziel gesetzt, seine aktive Karriere 2017 zu beenden. Doch eigentlich spricht nicht mehr viel dafür. In seiner momentanen Verfassung erweist Haas weder sich, noch seinen Fans einen Dienst, wenn er unter Dauerschmerzen antritt. Schon beim Vorbereitungsturnier in Kooyong musste Haas das Match gegen Yoshihito Nishioka aufgrund einer Grippe absagen.
Touropa Haas
Fakt ist, dass Haas mit seinen 38 Jahren der älteste Einzelspieler auf der Tour ist. Im Feld ist auch kein Spieler, der, wie Haas 1998, bereits
im letzten Jahrtausend an einem Grand Slam teilgenommen hat. Seit 20 Jahren ist er Profi. Seine Fans haben viele schöne Momente mit ihm erlebt. Denkt man nur zurück an das Jahr 2001, als er in Stuttgart, Wien, Long Island und Adelaide gleich vier Turniersiege feiern konnte. Am Ende des Jahres stieg Haas im ATP-Ranking von Platz 23 auf 8 – ein paar Monate später war er sogar die nummer zwei der Welt. Doch auch das ist schon 15 Jahre her. Tommy Haas sollte sich mit dem Gedanken anfreunden, sich von der großen Tennisbühne zu verabschieden. Er könnte sich auf die Turniere in München, Stuttgart, Halle und Hamburg konzentrieren – Grand Slam-Turniere mit Best-of Five-Matches scheinen nicht mehr sinnvoll.
Verletzungsfrei zum Karriereende
Ich kann den Gedankengang von Tommy Haas nachvollziehen. Niemand möchte sich von einer Verletzung diktieren lassen, wann man seine Karriere beenden soll. Haas hat sich immer wieder herangekämpft, hat nie aufgegeben. Doch vielleicht ist es jetzt an der Zeit, dass er an seine Gesundheit denkt. Ich hoffe in jedem Fall, dass Tommy Haas den Abgang bekommt, den er sich wünscht und dass sein Körper ihm in der Tennissaison 2017 nicht mehr im Wege steht.mens jordan shoes release dates | adidas yeezy boost 350 v2 citrin fw3042